Ein neuer Test der Verbraucherorganisation Foodwatch beweist: Viele Lebensmittel mit “Light“-Kennzeichnung sind gar nicht so leicht, wie es die Werbung behauptet. 11 von 13 getesteten Produkten wiesen in mindestens einer Kategorie ein schlechtes Ergebnis auf.

Berlin. Von Joghurt bis zu Kartoffelchips: Viele "Light"-Produkte halten nicht, was sie versprechen. Ein Test der Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch zeigt, dass die vermeintlich "leichten" und gesunden Lebensmittel oft wahre Zuckerbomben sind oder einen hohen Anteil an Fett oder Salz aufweisen.

Foodwatch hat 13 Produkte, die mit Hinweisen wie "light" oder "0,1 Prozent Fett" beworben werden, mit den Nährwertampeln für den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz gekennzeichnet.

Nach Vorbild des britischen Modells steht Rot für einen hohen, gelb für einen mittleren und grün für einen geringen Anteil der jeweiligen Nährwerte. Das Ergebnis des Tests: 11 von 13 "Light"-Produkten (knapp 85 Prozent) weisen in mindestens einer Kategorie eine rote Ampelfarbe auf.

Bei der "Streichzarten Teewurst light" aus dem Aldi-Sortiment stehen sogar drei Ampeln auf Rot, teilte Foodwatch mit. Acht Produkte erhielten in jeweils nur einer einzigen Kategorie eine grüne Ampel.

"Auch Light-Produkte können schwer im Magen liegen", sagte Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. "Die Verpackungen erwecken den falschen Eindruck, als könnten alle Light-Lebensmittel Flügel verleihen."

Die Verbraucherorganisation plädierte erneut für eine Ampel-Kennzeichnung von Lebensmitteln. Eine Ampel könne "Tricks der Hersteller entlarven und auf einen Blick zeigen, was Sache ist".

Hersteller dürfen ihre Produkte "leicht" oder "light" nennen, wenn sie 30 Prozent weniger Fett oder Zucker als das Originalprodukt enthalten. Dennoch: Chips bleiben auch in der Light-Variante fettig, und Eis bleibt eine zuckrige Süßigkeit, so der Foodwatch-Sprecher: "Wo 'light' drauf steht, muss nicht unbedingt wenig Fett oder Zucker drin sein - sondern nur weniger als bei herkömmlichen Produkten."