Das Joghurtgetränk Actimel von Danone hat Chancen auf einen “Goldenen Windbeutel“: Diesen Titel können Verbraucher einem Produkt verleihen, von dem sie sich in die Irre geführt sehen. Diesen Tatbestand wirft die Verbraucherorganisation Foodwatch dem Produkt vor, das mit dem Siegel von Öko-Test wirbt.

Berlin. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat die irreführende Verwendung des Öko-Test-Siegels für das Danone-Joghurtgetränk Actimel kritisiert. "Danone wirbt offensiv mit der guten Bewertung von Öko-Test, dabei sagt der Test überhaupt nicht über die gesundheitliche Wirkung, das zentrale Werbeversprechen von Actimel, aus", sagte Vize-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt.

Es werde der falsche Eindruck erweckt, dass unabhängige Tester den Beleg geliefert hätten, dass das Produkt vor Erkältungen schütze. "Das ist eine Irreführung des Verbrauchers."

Tatsächlich stärke der Trinkjoghurt das Immunsystem nur so wie jeder herkömmliche Naturjoghurt auch - sei aber vier Mal so teuer und enthalte doppelt so viel Zucker, sagte Wolfschmidt. Öko-Test hatte Actimel die Note gut verliehen, allerdings die sensorische und mikrobiologische Qualität sowie eine eventuelle Schadstoffbelastung getestet - nicht aber wie sich der Trinkjoghurt auf die Gesundheit auswirkt.

Abstimmen auf www.abgespeist.de

Für Foodwatch sei Actimel daher ein Kandidat für den "Goldenen Windbeutel", sagte Wolfschmidt. Verbraucher können auf www. abgespeist.de noch bis Donnerstag abstimmen, von welchem Produkt sie sich am meisten in die Irre geführt sehen. An den Hersteller des "Sieger"-Produktes verleiht Foodwatch am Freitag den Preis für den dreistesten Etikettenschwindel.

Nominiert sind unter anderen auch der "Biene-Maja"-Kinderdrink von Bauer, der "Frucht-Tiger" von Eckes-Granini und das Pesto Verde von Bertolli. Eckes-Granini hatte die nach Ansicht der Verbraucherschützer irreführende Werbung für das Getränk Anfang März laut foodwatch zurückgezogen und bewirbt es nicht mehr als "gesunden Durstlöscher".