Schokolade macht dick und glücklich - und ist im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Das Statistische Bundesamt fand heraus, dass eine Tafel in der Vorweihnachtszeit fast 20 Prozent mehr kostete als 2007. Das soll in diesem Jahr nicht passieren.

Köln. Nach Preiserhöhungen im vergangenen Jahr sollen sich Süßigkeiten in den nächsten Monaten nicht noch weiter verteuern. Es sei mit überwiegend konstanten Preisen zu rechnen, erklärten Vertreter der Branchenverbände am Dienstag anlässlich der bevorstehenden Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln (1. bis 4. Februar).

2008 waren Süßigkeiten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich sechs Prozent teurer geworden. Besonders drastisch fiel der Anstieg demnach bei Schokolade aus: Eine Tafel kostete in der Vorweihnachtszeit 18,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Als Hauptgrund für die Preiszuwächse wurden gestiegene Rohstoffpreise genannt.

Die Branchenverbände zeigten sich mit dem Geschäft des vergangenen Jahres zufrieden. Die Herstellerbetriebe hätten insgesamt knapp 3,7 Millionen Tonnen Süßigkeiten (plus 2 Prozent) im Wert von 12,5 Milliarden Euro (plus 6,2 Prozent) produziert. "Tragende Säule dieser positiven Entwicklung war erneut der Export", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Tobias Bachmüller.

Fußball-EM sorgt bei Knabberkram für Umsatzschub

Die Ausfuhren seien Schätzungen zufolge um gut 10 Prozent auf 1,65 Millionen Tonnen gestiegen. Bei den Aussichten für 2009 sei er angesichts der Situation in einigen Exportmärkten skeptisch. Im Inland dagegen werde der Absatz voraussichtlich stabil bleiben.

Der Süßwarenhandel erwartet für das laufende Jahr mindestens einen gleichbleibenden Umsatz. "Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass der Kunde trotz Krise noch Lust auf Süßes hat", sagte Branchenvertreter Andreas Krämer. 2008 habe dem Handel ein gutes Plus von vier Prozent gebracht. Besonders zugelegt habe der Verkauf von Speiseeis. Bei "fernsehrelevanten Artikeln" wie Salzgebäck und Kartoffelchips habe die Fußball-EM erwartungsgemäß für einen starken Umsatzschub gesorgt.