Um den Steuerzahler zu entlasten, sollen künftig die Banken selbst und ihre Gläubiger mehr haften. Staaten sollen Krisenfonds aufbauen.

Brüssel. Die EU will bei künftigen Bankenrettungen in Milliardnehöhe die Kreditinstitute selbst und ihre Gläubiger zur Kasse bitten - und den Steuerzahler schonen. Anders als in der Finanzkrise 2008 sollen im Fall der Insolvenz Aktionäre und Gläubiger haften und auf Ansprüche verzichten.

Entsprechende Regeln für Bankenpleiten präsentierte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Mittwoch in Brüssel. Alle EU-Staaten müssten Krisenfonds für die Abwicklung von Banken aufbauen, die sich aus Abgaben der Institute finanzieren. In Deutschland gibt es einen solchen Fonds bereits, andere EU-Staaten verfügen noch nicht über ein derartiges Sicherheitsnetz.

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In der aktuellen Krise wie bei der spanischen Großbank Bankia wird sich aber nichts ändern: Dem Vorschlag müssen das Europaparlament und die EU-Regierungen noch zustimmen. Die Richtlinie könnte daher frühestens 2014 gelten, die Gläubigerhaftung soll erst 2018 kommen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sieht in dem Vorschlag „einen ersten Schritt hin zu einer Bankenunion in der EU“. (dpa/abendblatt.de)