Der Atomausstieg macht dem zweitgrößten deutschen Energiekonzern weiter zu schaffen. Dennoch gibt sich RWE-Chef für 2012 zuversichtlich.

Essen. RWE leidet wie die anderen deutschen Energiekonzerne unter den Folgen der Eniergiewende. Dennoch rechnet Deutschlands zweitgrößter Energiekonzerntrotz eines Ertragsrückgangs im ersten Quartal mit einer stabilen Ertragslage für das Gesamtjahr. Bis 2013 erwartet Konzernchef Jürgen Großmann weitere Entlastungen im schwächelnden Gasgeschäft.

Nachdem mehrere teure Lieferverträge auf günstigere Spotmarktentwicklungen umgestellt seien, sollen im nächsten Jahr die Verhandlungen mit den restlichen drei großen Gasförderern abgeschlossen sein, teilte Großmann am Donnerstag in Essen mit.

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„Wir gehen unverändert davon aus, dass die Preisrevisionen im Jahr 2013 abgeschlossen werden können und dann zu erheblichen Entlastungen führen.“ Großmann hatte bereits angekündigt, mit einem neuen Sparkurs und dem Verkauf von Unternehmensteilen die „Talsohle zügig durchschreiten“ zu wollen.

Derzeit leidet RWE auch noch unter dem Atomausstieg und einer schwächeren Nachfrage in Europa. In den ersten drei Monaten sackte der Umsatz leicht um 1,0 Prozent auf 15,59 Milliarden Euro ab. Das betriebliche Ergebnis ging um 13,8 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro zurück. Das um eine Reihe von Sondereffekten bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis sank um 20 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

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Nach der Stilllegung älterer Atommeiler in Folge des Atomaustiegsprogramms hat RWE inzwischen diesen Ausfall kompensieren können. In den Niederlanden gingen in diesem Jahr zwei Gaskraftwerke ans Netz, in Deutschland nahm ein neuer Braunkohle-Doppelblock den Probebetrieb auf. (dpa/abendblatt.de)