Die Sanierung der Buchkette Thalia drückt den Handelskonzern Douglas in die Verlustzone. Dividende wird in diesem Jahr wohl ausfallen.

Hagen. Für die Sanierung der Thalia-Tochter muss Douglas den Abstieg in die Verlustzone hinnehmen. Von Oktober bis März des Geschäftsjahres 2011/2012 (30. September) fiel ein Fehlbetrag von 63 Millionen Euro an. Die Aktionäre müssen deshalb voraussichtlich auf eine Dividende für dieses Jahr verzichten, wie Douglas am Mittwoch in Hagen mitteilte.

Thalia ist einer der größten deutschen Buchhändler, verliert aber wie die Konkurrenz Kunden an Internethändler wie Amazon. Thalia baut deshalb das Online-Angebot aus und verknappt die Fläche seiner Filialen. 15 der 300 Inlandsfilialen stehen sogar auf dem Prüfstand .

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Die Kosten für die Sanierung bekam Douglas vor allem im zweiten Quartal zu spüren. Insgesamt verbuchte der Konzern 165 Millionen Euro an Sonderkosten. Der Großteil entfiel auf Wertberichtigungen. Das zweite Quartal verzeichnete deshalb einen Verlust von 155 Millionen Euro.

Beim Umsatz konnte Douglas zulegen. Dazu trug das in diesem Jahr frühe Ostergeschäft bei, das komplett in das zweite Quartal fiel. Wachstumstreiber waren die Douglas-Parfümerien in Deutschland sowie die Juwelierkette Christ.

Die Ergebnisprognose passte Douglas an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte nun eher am unteren Ende der bisherigen Prognose von 200 bis 250 Millionen Euro liegen. Der Umsatz soll weiterhin leicht auf über 3,4 Milliarden Euro steigen.

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Unklar ist weiter die Zukunft des Konzerns. Die Gründerfamilie Kreke liebäugelt damit, Douglas von der Börse zu nehmen. Deswegen wird geprüft, mit Hilfe von Finanzinvestoren Anteile hinzuzukaufen. (dpa/abendblatt.de)