Nach der historischen Umschuldung steigt Athens Bonität um vier Stufen auf “CCC“. Dennoch warnt S&P vor einer möglichen Rezession.
London. Nach Abschluss des griechischen Schuldenschnitts hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Bonität des hoch verschuldeten Landes wieder angehoben. Die Kreditwürdigkeit steige um vier Noten auf „CCC“, teilte S&P am Mittwoch in London mit. Damit bleiben griechische Anleihen allerdings weiterhin eine hochspekulative Anlage. Zuvor hatte S&P von einem „teilweisen Kreditausfall“ („Selective Default“) gesprochen. Die Agentur hatte bereits im März angekündigt, dass Griechenland nach Abschluss des Anleihentauschs mit dieser Note bewerten zu wollen.
S&P warnte aber: „Griechenlands Staatsschuldenlast bleibt hoch.“ Die Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftskraft dürften bis 2015 zwischen 160 und 170 Prozent verharren. Die Rezession und die Wahl am 6. Mai stellten Risiken dar für die Haushaltsanpassungen, die nötig seien, um die Schulden in den Griff zu bekommen. „Die Ratings könnten gesenkt werden“, betonte S&P, versah die neue Benotung aber mit einem stabilen Ausblick.
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Damit dürfte die Kreditbewertung zunächst nicht mehr verändert werden. S&P verweist auf das Bekenntnis der Regierung in Athen zu einer Verbesserung der haushaltspolitischen Lage. Allerdings stehe das Land weiter vor großen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen.
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Mit Fitch hatte bereits eine der großen US-Ratingagenturen die Bonität Griechenlands als Reaktion auf den Schuldenschnitt angehoben. Die Kreditwürdigkeit des Euro-Mitglieds wurde von Fitch Mitte März um vier Noten von „restricted default“ auf „B-“ erhöht.
Die Note „CCC" ist allerdings immer noch schlecht und steht für eine ungenügende Bonität und die akute Gefahr eines Zahlungsverzuges. Zum Vergleich: Deutschland genießt mit der Note AAA beste Bonität und liegt damit 17 Stufen über Griechenland. (dpa/Reuters/dapd/abendblatt.de)