Nachdem 5700 Gaskunden von E.ON Hanse der Vertrag gekündigt wurde, sollen diese durch den Schweriner Gasversorger Wemag versorgt werden.
Hamburg. Die Hamburger Verbraucherzentrale will dem Schweriner Gasversorger Wemag rund 5700 Kunden zuführen, die bislang von der E.ON Hanse versorgt wurden. Die Gaskunden hatten sich auf einen Aufruf der Verbraucherzentrale gemeldet, nachdem ihnen von E.ON Hanse wegen einer rechtlich strittigen Preisklausel der Vertrag gekündigt wurde. Für diese Gaskundengemeinschaft habe sie 16 Offerten eingeholt, von denen sich diejenige der Wemag als die günstigste erwiesen habe, teilte die Verbraucherzentrale am Dienstag in Hamburg mit. Mit einem Wemag-Vertrag könne der Durchschnittskunde gegenüber E.ON Hanse je nach Tarif zwischen 160 und 200 Euro jährlich sparen.
Wenn 5700 Kunden dem marktbeherrschenden Unternehmen in Hamburg den Rücken kehrten, stärke das den noch unterentwickelten Wettbewerb im Gasmarkt, erklärte die Verbraucherzentrale. Die Gesamtersparnis für alle Kunden betrage rund eine Million Euro, der Umsatzverlust für E.ON Hanse liege bei schätzungsweise 7,4 Millionen Euro. Die Verbraucherzentrale unterstützt seit Jahren eine Sammelklage von Verbrauchern gegen Preiserhöhungen von E.ON Hanse in den neunziger Jahren. Die Verbraucher haben in der ersten Instanz gewonnen, aber das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Wemag werde in den kommenden Tagen den Kunden Vertragsformulare zur Unterschrift schicken. Einen Sondertarif erhalten die von der Verbraucherzentrale herangeführten Kunden nicht, sondern lediglich einen von 75 auf 110 Euro erhöhten Wechselbonus, sagte ein Sprecher. Die Wemag ist ein kommunaler Energieversorger, der nicht zu den vier marktbeherrschenden Energiekonzernen in Deutschland gehört.