Barcelona. König Felipe VI. und Königin Letizia sprachen Angehörigen ihr Beileid aus. Für jeden Toten wurde eine Kerze aufgestellt.
Gut einen Monat nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen hat Spanien der 150 Opfer der Katastrophe in den französischen Alpen gedacht. An der offiziellen Trauerfeier in Barcelona nahmen am Montag König Felipe VI., Königin Letizia, Ministerpräsident Mariano Rajoy und mehrere Mitglieder der Regierung teil.
Im Anschluss an einen Gottesdienst in der Basilika Sagrada Familia reichten der Monarch, die Monarchin und der Regierungschef jedem der rund 600 Angehörigen der Opfer, die zu dem Gottesdienst erschienen waren, die Hand und sprachen ihnen ihr Beileid aus. Einige der Angehörigen brachen in Tränen aus.
Bei dem Absturz der Maschine am 24. März waren alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Darunter waren nach Angaben des Auswärtigen Amts 72 Deutsche und 51 Spanier. Der Airbus war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf gewesen. Der Copilot wird verdächtigt, das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben. Deutschland hatte am 17. April eine Trauerfeier im Kölner Dom abgehalten.
Für jeden der 150 Toten eine Kerze aufgestellt
Zu Beginn des Gottesdienstes in Barcelona stellten spanische Schüler für jeden der 150 Toten eine Kerze auf den Stufen des Altars auf. Die Jungen und Mädchen gehen auf ein Gymnasium in der Nähe von Barcelona, das vor der Katastrophe 16 Schüler aus Haltern in Westfalen aufgenommen hatte. Die Gruppe kam zusammen mit zwei Lehrerinnen auf der Heimreise bei dem Absturz ums Leben.
„Wir tragen die Opfer in unserem Herzen“, sagte der Erzbischof von Barcelona, Kardinal Lluís Martínez Sistach, in seiner Predigt. Er erinnerte auch an die Opfer des Erdbebens im Himalaya-Gebiet und der jüngsten Flüchtlingskatastrophen auf dem Mittelmeer.
Vor der Trauerfeier war in Spanien Kritik an der katholischen Kirche laut geworden. Persönlichkeiten anderer Religionsgemeinschaften und die christliche Basisorganisation Església Plural (Vielfältige Kirche) beklagten, dass die Zeremonie als katholischer Gottesdienst abgehalten wurde. Sie sahen darin einen Mangel an Respekt für andere Konfessionen. Politiker der Sozialisten und der sozialliberalen Partei Ciudadanos (Bürger) schlossen sich der Kritik an.
Die katholische Kirche wies den Vorwurf zurück. Die meisten spanischen Opfer seien Katholiken gewesen, sagte der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz, José María Gil Tamayo. Zum Abschluss des Gottesdienstes sprachen Vertreter der protestantischen Kirche, der jüdischen und der muslimischen Gemeinschaft in kurzen Ansprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.