Köln. Copilot ließ Maschine abstürzen. Für Personal sei laut Opferanwalt Airline verantwortlich. Lufthansa/Germanwings müsse darum für Schäden aufkommen.
Die Schuldfrage im Fall des Germanwings-Absturzes ist zumindest nach Ansicht von Opferanwalt Christof Wellens „eindeutig geklärt“. „Wir haben es mit einer schrecklichen, ja monströsen Tat zu tun, für die Lufthansa/Germanwings verantwortlich ist“, sagte Wellens dem Fernsehsender Phoenix.
Bei einem vorsätzlichen Absturz, herbeigeführt durch den Copiloten, sei die Sachlage klar: „Lufthansa ist für von ihr eingesetztes Personal in voller Weise verantwortlich“, sagte Wellens, der nach eigenen Angaben 15 Opfer-Familien mit über 60 Angehörigen zivilrechtlich vertritt. „Die Schuldfrage ist mittlerweile eindeutig geklärt, denke ich.“
Er habe bislang kein Wort vernommen, dass man dies aufseiten von Lufthansa anders sehe, im Gegenteil: Die Airline habe sich zu ihrer Verantwortung bekannt. Man werde nun sehen müssen, ob sie Wort halte. „Der Lackmustest kommt noch.“ Etwaige Versäumnisse, etwa beim Umgang mit der Erkrankung des Copiloten, spielten allenfalls noch am Rande eine Rolle.
„Die Opferfamilien brauchen sehr viel Geld, um ihr weiteres Leben zu gestalten ohne den Menschen, der verloren gegangen ist“, betonte Wellens. „Für die Angehörigen ist eine angemessene, ja hohe Entschädigung sehr wichtig. Sie ist eine Stütze für die Familie im Alltag.“ Im Fall einer Familie, die er vertrete, hätten fünf Kinder die Eltern verloren.
Wellens hatte bereits nach dem Absturz der Concorde im Jahr 2000 deutsche Hinterbliebene vertreten. Er ist Vorsitzender des Mönchengladbacher Vereins Crash - Gesellschaft für Opferrechte, der sich um Angehörige von Absturzopfern kümmert. (dpa)