Paris/Düsseldorf/Hamburg. Wegen einsetzender Dunkelheit wurde die Suche vorerst eingestellt. Zweiter Flugschreiber fehlt noch immer. Bundeskanzlerin besucht Absturzstelle.

Nach dem Absturz des A320 von Germanwings in den französischen Alpen mit 150 Toten wird die Aufarbeitung noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Nach Angaben der Fluggesellschaft Germanwings sind 72 Deutsche unter den Opfern. Der Airbus A320 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Die Absturzursache war zunächst nicht bekannt. Französische und deutsche Experten sollen nun die Ursache aufklären.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war zusammen mit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zum Unglücksort gereist. Dort trafen sie mit Frankreichs Staatschef François Hollande und dem spanischen Ministerpräsident Mariano Rajoy zusammen.

Das schwere Flugzeugunglück löste in Deutschland Trauer und Entsetzen aus. Der Bundestag will am Donnerstag der Opfer gedenken. Bundespräsident Joachim Gauck brach eine Lateinamerika-Reise ab. Vertreter der Kirchen in Deutschland und der Weltkirchenrat sprachen den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme aus und riefen zum Gebet auf.

Schwere Flugunglücke der vergangenen Jahre

Dezember 2014

Ein Airbus A320 der AirAsia stürzt auf dem Weg von Indonesien nach Singapur in die Javasee vor Borneo. Alle 162 Menschen an Bord kommen ums Leben.

Juli 2014

Malaysia Airlines MH 17 stürzt über dem Kampfgebiet in der Ostukraine ab. Wahrscheinlich ist sie von einer Rakete abgeschossen worden. 298 Menschen an Bord kommen um.

Juli 2014

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Mali sterben alle 116 Menschen an Bord, darunter vier Deutsche. Das Flugzeug vom Typ MD83 war von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algerien unterwegs.

März 2014

Flug MH 370 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord verschwindet auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar. Die Suche nach der vermuteten Absturzstelle der Boeing 777-200 im Indischen Ozean bleibt ohne Erfolg.

Juni 2012

Eine McDonnell Douglas MD83 mit 153 Passagieren stürzt in ein dicht besiedeltes Wohnviertel der nigerianischen Metropole Lagos. Alle Insassen und mindestens zehn Menschen an Land kommen ums Leben.

April 2012

Ein Linienflugzeug vom Typ Boeing 727 stürzt nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ab. Alle 127 Insassen sterben.

Juli 2010

Eine Passagiermaschine vom Typ Airbus A321 stürzt beim Landeanflug auf Islamabad ab. Alle 152 Menschen an Bord werden getötet.

Mai 2010

Beim Absturz eines Airbus A330-200 während des Landeanflugs in der libyschen Hauptstadt Tripolis kommen 103 Menschen ums Leben.

15. Juli 2009

Beim Absturz einer russischen Maschine im Iran kommen alle 168 Menschen an Bord ums Leben. Die Tupolew 154 der Caspian Airlines hatte kurz nach dem Start Feuer gefangen.

30. Juni 2009

Ein A310 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia mit 153 Menschen an Bord stürzt im Landeanflug auf die Komoren ins Meer.

1. Juni 2009

Ein Flugzeug stürzt auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris über dem Atlantik ab. An Bord sind 228 Menschen, darunter 28 Deutsche. Niemand überlebt.

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Abendblatt.de hält Sie über Unglücksflug 4U 9525 von Barcelona nach Düsseldorf auf dem Laufenden:

Erste Absturz-Opfer geborgen

22.50 Uhr: Helfer haben erste Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen geborgen. Sterbliche Überreste der Getöteten seien am späten Mittwochnachmittag von der Unglücksstelle weggebracht worden, bestätigte ein Polizeisprecher in Digne der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich ging die Suche nach dem zweiten Flugschreiber in dem Trümmerfeld weiter. Ohne dessen Daten dürfte die Ermittlung der Absturzursache äußerst schwierig werden.

Der Polizeisprecher in Digne ließ offen, wie viele Leichen geborgen wurden. Beim Crash der Germanwings-Maschine in einer unwegsamen Bergregion waren am Dienstag alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Kleinteilige Trümmer des Airbus A320 lagen weit verteilt in dem abgelegenen Tal bei Seyne-les-Alpes. Die Suche nach den Getöteten war am Abend mit Einbruch der Dunkelheit eingestellt worden und soll am Donnerstag weitergehen.

Drei US-Bürger bei Unglück getötet

21.25 Uhr: Nach Angaben der Regierung in Washington sind drei US-Staatsbürger bei dem Unglück ums Leben gekommen. Dies teilte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, mit. Germanwings hatte zuvor von zwei Passagieren aus den USA an Bord der Unglücksmaschine gesprochen. Psaki erklärte erneut, dass die USA "zutiefst betrübt" über die Katastrophe seien.

Chef lässt Germanwings-Beschäftigte freinehmen

21.06 Uhr: Germanwings lässt alle Beschäftigten nach dem Flugzeugabsturz nach Bedarf freinehmen. „In Düsseldorf kennt jeder jeden. Deswegen haben wir als Geschäftsführung jedem Mitarbeiter freigestellt, ob er in dieser Situation arbeiten möchte“, sagte Germanwings-Vorstandschef Thomas Winkelmann den Zeitungen „Express“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“. Germanwings stehe als „intakte Familie" zusammen, sagte Winkelmann. In Stuttgart, Köln und Düsseldorf seien Freiwillige für Kollegen eingesprungen, die nicht fit genug für den Flug waren. Für ihn selbst sei der Tag der Katastrophe „der schwärzeste Tag in meinem Leben“.

Zwei Sonderflüge für Angehörige

20.34 Uhr: Die Lufthansa will Angehörige und Freunde der Opfer am Donnerstag mit zwei Sonderflügen nach Südfrankreich bringen. Eine Maschine mit Ziel Marseille soll um 8.40 Uhr in Düsseldorf starten, eine andere um 8.45 Uhr in Barcelona, wie die Lufthansa am Mittwochabend mitteilte. In Marseille würden die Hinterbliebenen an einem speziell eingerichteten Anlaufpunkt betreut.

Schweigeminute am Donnerstag

19.37 Uhr: Mit einer Schweigeminute sollen die Menschen in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag der Opfer des Absturzes gedenken. Die Landesregierung hat die Bürger aufgerufen, um 10.53 Uhr inne zu halten. Zu diesem Zeitpunkt war am Dienstag die Funkverbindung zu der Germanwings-Maschine mit der Flugnummer 4U9525 abgebrochen. Behörden, Schulen und andere Einrichtungen des Landes wollen sich an der Schweigeminute beteiligen. Auch die Kirchen riefen zur Teilnahme auf. In Aachen soll das Gedenken vom Trauergeläut des Doms begleitet werden.

Sucharbeiten über Nacht eingestellt

19.52 Uhr: Die Sucharbeiten an der Absturzstelle sind mit Einbruch der Dunkelheit für die Nacht eingestellt worden. Wie am Vorabend wurden fünf Gendarmen zur Sicherung des Geländes zurückgelassen.

Frischvermählte sterben in Unglücksflieger

19.38 Uhr: An Bord der Maschine hat sich auch ein frischverheiratetes marokkanisches Paar befunden, das in Deutschland sein gemeinsames Leben beginnen wollte. Der 24-jährige Mohamed Ettahrioui und seine ein Jahr jüngere Frau Asmaa Ouahoud El Allaoui hätten erst am Sonnabend in Barcelona mit ihren Familien Hochzeit gefeiert, sagte ein Cousin des Mannes, Abdelhalim Al-Boujoufi, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Laut dem marokkanischen Konsul in Barcelona wollte das junge Paar gemeinsam in der Region von Düsseldorf leben. Nach Angaben der marokkanischen Nachrichtenseite Medias24 wuchs die junge Frau in Spanien auf. Ihr frischgebackener Ehemann lebte örtlichen Medienberichten zufolge seit vier Jahren in Deutschland.

Interpol schickt Ermittlerteam an Absturzstelle

19.03 Uhr: Interpol wird die Untersuchung an der Absturzstelle der Germanwings-Maschine im Südosten Frankreichs unterstützen. Nach einer entsprechenden Anfrage Frankreichs werde ein Team von Spezialisten in die Unglücksregion entsandt, teilte die internationale Polizeiorganisation mit. Zunächst sollten vier Experten bei der Identifizierung der vermutlich 150 Opfer helfen. Interpol werde nach dem tragischen Unfall jede Untersützung leisten, sagte Generalsekretär Jürgen Stock in einer Mitteilung.

Spanische Schule trauert um ihre Austauschgruppe

18.26 Uhr: Mit einer privaten und bewegenden Trauerfeier gedachten Lehrer, Eltern und Schüler der spanischen Schule, dem Institut Giola, der Toten. „Es war sehr schön und sehr emotional“, sagt ein Vater. Mit Gedichten, Musik und Fotos wurde an die gemeinsam verbrachte Zeit erinnert. „Einige der Schüler waren so betroffen, dass sie gar nicht mehr aufhören konnten zu weinen“, sagt eine ehemalige Schülerin. Der Unterricht fiel an diesem Tag aus.

Geschwisterpaar verliert Eltern bei Katastrophe

18.10 Uhr: Der Flugzeugabsturz hat in vielen Städten Nordrhein-Westfalens Opfer gefordert - mit schlimmen Einzelschicksalen. Unter den 72 deutschen Opfern befindet sich nach städtischen Angaben auch ein Elternpaar aus Meerbusch (Kreis Neuss). Zurück bleiben zwei schulpflichtige Kinder: ein Mädchen an einer Grundschule und ein Junge an einer Gesamtschule. Die Bürgermeisterin kündigte an, unverzüglich Kontakt zu den Großeltern aufzunehmen und Unterstützung für die Familie zu organisieren.

Untersuchungsbehörde: Keine Explosion vor Absturz

17.47 Uhr: Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine hat es keine Explosion in der Luft gegeben. „Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen“, teilte BEA-Direktor Rémi Jouty mit. Nach seinen Angaben konnte die Behörde eine „Audio-Datensammlung“ aus dem ersten Flugschreiber sicherstellen. Die zweite Blackbox sei noch nicht gefunden worden. Es sei „zu früh, daraus einen Schluss zu ziehen“, sagte Jouty. Es gebe nicht „die geringste Erklärung“ zur Ursache: „Zu diesem Zeitpunkt kann man keine Hypothese festlegen.“

In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht. Vorrang habe neben der weiteren Auswertung jetzt, dass der zweite Flugschreiber gefunden werde, erklärte der BEA-Direktor. Er sei in dem schwer zugänglichen Gelände noch nicht lokalisiert worden. Warum die Maschine verspätet in Barcelona abgeflogen sei, konnte Jouty nicht sagen.

Ermittler werten Stimmrekorder aus - Noch keine Erklärung für Absturz

17.10 Uhr: Französischen Unfallermittlern ist es nach eigenen Angaben gelungen, aus dem Cockpit-Stimmenrekorder der Maschine Aufzeichnungen zu sichern. Das teilt die Behörde BEA in Paris mit. Der gefundene Sprachrekorder werde weiter ausgewertet, sagte Hollande. Hinweise auf die Ursache des Unglücks gibt es noch nicht. Mit ersten Ergebnissen der Auswertung sei erst in einigen Tagen zu rechnen. Es sei nicht geklärt, wessen Stimmen zu hören seien

Merkel dankt Hollande für Beistand

17.05 Uhr: Angela Merkel dankt Francois Hollande auf der gemeinsamen Pressekonferenz für die "beispiellose Hilfsbereitschaft" der Franzosen. "Dies ist gelebte deutsch-französische Freundschaft", sagt die Kanzlerin.

Nach zweitem Flugschreiber wird noch gesucht

16.58 Uhr: In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel in Seyne-les-Alpes sagt Hollande, nach dem zweiten Flugschreiber werde noch gesucht. Der Behälter, in dem sich der Datenschreiber befunden habe, sei gefunden worden, aber nicht die Blackbox selbst.

Bericht: Absturzopfer sollen Denkmal bekommen

16.54 Uhr: Die Opfer sollen nach einem Bericht ein Denkmal in der Unfallregion bekommen. Der Bürgermeister des Orts Le Vernet habe vorgeschlagen, zwischen Le Vernet und Seyne-les-Alpes ein Monument zu Ehren der Opfer aufzustellen, berichtete der Sender BFMTV am Mittwoch auf seiner Webseite. Angela Merkel, François Hollande und Mariano Rajoy hätten ihm für den Vorschlag gedankt, hieß es weiter. Auch die Regionalzeitung „La Provence“ griff den Bericht auf.

Merkel dankt Einsatzkräften nahe der Absturzstelle

16 Uhr: Angela Merkel und Francois Hollande haben sich am Mittwochnachmittag vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Sie trafen kurz nach 14 Uhr mit einem Hubschrauber in der Ortschaft Seyne-les-Alpes nahe der Absturzstelle ein, sprachen mit Vertretern der Rettungskräfte und ließen sich in einem Zelt die Lage schildern. Die Kanzlerin dankte den Kräften, die seit Dienstagvormittag an der Unglücksstelle im Einsatz sind.

Keine Hamburger unter den Opfern

15.48 Uhr: Unter den deutschen Opfern des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich sind nach Behördenangaben keine Hamburger. Es sei nichts über Hamburger Opfer bekannt, sagte ein Sprecher der Innenbehörde am Mittwoch. Die Federführung bei der Identifizierung habe das Auswärtige Amt. Nach Angaben der Senatskanzlei wehen die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden und Schiffen bis einschließlich Freitag auf halbmast.

Angehörige der Opfer am Absturzort angekommen

15.41 Uhr: Die ersten Angehörigen von Opfern des Germanwings-Unglücks sind französischen Medienberichten zufolge am Absturzort angekommen. Wie etwa die Zeitung „Le Figaro“ am Mittwochnachmittag im Internet berichtete, erreichten einige Familen Digne-les-Bains. Der Ort liegt etwa 30 Kilometer Luftlinie von der Absturzstelle entfernt. In Digne und in Seyne-les-Alpes wurden Betreuungszentren für Angehörige und Trauerkapellen eingerichtet.

Spanien korrigiert Zahl der Todesopfer auf 51

15.27 Uhr: Die spanische Regierung geht mittlerweile davon aus, dass 51 Landsleute an Bord der Germanwings-Maschine waren.

Lufthansa-Chef trifft Angehörige der Opfer

15.11 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat in Düsseldorf mit Angehörigen der Todesopfer des Germanwings-Absturzes gesprochen und sich danach bestürzt gezeigt. „Das war mit Abstand das Schlimmste der letzten 20 Jahre - seit ich in dieser Branche bin“, sagte Spohr am Mittwoch nach dem Treffen mit den Angehörigen am Düsseldorfer Airport. Man werde ihnen jede erdenkliche Hilfe gewähren - sei sie psychologischer oder finanzieller Art. Am Donnerstag würden für die Angehörigen und ihre Betreuer Sonderflüge nach Marseille starten. Wie sehr der Lufthansa-Chef erschüttert war, ließ er auch auf Twitter verlauten. „Was uns bei Lufthansa gestern noch wichtig erschien, ist auf einmal unwichtig geworden", schrieb er auf dem Account der Airline.

Verunglückte Schüler wurden per Los für Reise ausgewählt

14.56 Uhr: Die beim Flugzeugabsturz in Südfrankreich verunglückten Schüler aus Haltern sind für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Weil es für die Teilnahme am achttägigen Austauschtrip in die Nähe von Barcelona mehr Bewerber gegeben habe als Plätze, sei das Los auf die nun ums Leben gekommenen Mädchen und Jungen gefallen, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung. Sie berief sich dabei am Mittwoch auf den Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See.

Mindestens einer der Schüler sei über die Nachrückliste zur Reisegruppe dazugestoßen. Nach Angaben der „Halterner Zeitung“ hatten sich 40 Schüler für die Reise beworben - 14 Schülerinnen und zwei Schüler seien ausgewählt worden.

Insgesamt lernten in der zehnten Jahrgangsstufe des Joseph-König-Gymnasiums 65 Schüler Spanisch. 16 von ihnen und zwei Lehrerinnen waren bei dem Absturz des Germanwings-Fliegers über den französischen Alpen am Dienstag ums Leben gekommen.

Merkel in Absturzregion eingetroffen

14.21 Uhr: Angela Merkel ist in der Region des Absturzortes eingetroffen. Gemeinsam mit Frankreichs Präsident Hollande und dem spanischen Ministerpräsidenten Rajoy wollte Merkel der Opfer der Flugzeugkatastrophe gedenken und mit Angehörigen der vermutlich 150 Toten vor allem aus Deutschland und Spanien zusammenkommen. Merkel, Hollande und Rajoy trafen sich dazu in Seyne-les-Alpes, wenige Kilometer entfernt von der Absturzstelle in dem schwer zugänglichen Gelände des Alpenmassivs.

Drei Generationen einer spanischen Familie getötet

13.59 Uhr: Der Absturz hat gleich drei Generationen einer Familie in den Tod gerissen. Die Stadt Sant Cugat del Vallès in Katalonien teilte mit, an Bord des Airbus seien eine Schülerin sowie deren Mutter und Großmutter gewesen. Das zehn- oder elfjährige Mädchen sei in eine Schule in Sant Cugat gegangen. „Die Schüler sind sehr betroffen. Die Lehrer versuchen ihnen auf jede Weise zu helfen“, sagte eine Schulsprecherin. Weitere Einzelheiten zur Identität der Familie wurden nicht veröffentlicht.

Lufthansa-Chef: Sicherheit nicht selbstverständlich

13.51 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr betont den Wert der Sicherheit für seine Airline. "Mein Besuch auf der Unfallstelle hat mir brutal vor Augen geführt, was wir alle bei Lufthansa wissen: Flugsicherheit ist keine Selbstverständlichkeit", sagt Spohr in einem Youtube-Video. Der Unfall treffe Lufthansa besonders hart, weil Sicherheit im Unternehmen immer an oberster Stelle stehe. "Wir scheuen keine Kosten und keine Aufwand, wenn es um die Erhöhung von Flugsicherheit geht."

Bayer- und Henkel-Mitarbeiter unter Opfern

13.42 Uhr: Unter den Opfern sind auch Mitarbeiter deutscher Konzerne. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer bestätigte, dass sich ein Angestellter in dem Germanwings-Airbus befand. Der Düsseldorfer Henkel-Konzern trauert um eine Mitarbeiterin, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte.

Im Landtag wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt, in dem Bürger ihre Trauer und ihr Mitgefühl ausdrücken können. Als erste trug sich Landtagspräsidentin Carina Gödecke ein: „Den Schmerz können wir den Familien, Angehörigen und Freunden nicht nehmen. Aber wir können diesen Schmerz teilen.“

Merkel spricht mit Halterns Bürgermeister

13.30 Uhr: Kanzlerin Merkel hat dem Bürgermeister von Haltern ihre Anteilnahme am Tod von 16 Schülern und zwei Lehrerinnen aus der westfälischen Stadt ausgesprochen. Die Menschen in Haltern - Eltern, Geschwister, Freunde und Mitschüler - würden nach dem Absturz besonders schwere Stunden erleben, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz in Berlin. Merkel habe aus diesem Grund mit dem Bürgermeister von Haltern, Bodo Klimpel, telefoniert, „und ihm ihr tief empfundenes Beileid ausgesprochen“. Das Bundeskabinett hatte seine routinemäßige Sitzung am Morgen mit einer Schweigeminute begonnen.

Opferliste wird ständig aktualisiert

13.27 Uhr: Die Opferliste wird laut Germanwings fortlaufend aktualisiert. Nach jetzigem Stand sollen laut der Airline 35 Spanier an Bord gewesen sein. Der spanische Sicherheitsstaatssekretär Francisco Martínez hatte zuvor dagegen von 49 Landsleuten gesprochen, die identifiziert worden seien. Diese Zahl sei aber noch vorläufig.

Je zwei Opfer stammten nach Angaben von Germanwings aus Australien, Argentinien, Iran, Venezuela und den USA. Je ein Opfer sei aus Großbritannien, Niederlande, Kolumbien, Mexiko, Japan, Dänemark, Belgien und Israel. Bei einigen Opfern sei die Nationalität noch unklar. Das liege an doppelten Staatsangehörigkeiten, sagte Winkelmann.

123 Familien von Opfern seien kontaktiert worden und würden psychologisch betreut, hieß es weiter. Bei 27 Passagieren, deren Namen bekannt seien, sei dies mit Stand Mittwochmittag noch nicht gelungen, sagte Winkelmann.

Stars trauern im Netz

13.19 Uhr: Nach dem Absturz geben viele Menschen ihrer Trauer im Internet Ausdruck. Von Tokio Hotel über Oliver Pocher bis Boris Becker drückten bislang auch zahlreiche Stars ihr Beileid aus. Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes schrieb: „Jeder weiß, dass ich aus Haltern am See komme und dort bis heute viele Freunde und Verwandte habe. Ich bin unfassbar traurig.“

Mit Christoph Metzelder stammt ein weiterer Schalker Ex-Fußballer aus der nordrhein-westfälischen Gemeinde. In Haltern am See trainiert Metzelder sogar den ansässigen TuS.

Sängerin Sarah Connor dachte an die Hinterbliebenen: „Ich schicke euch Liebe, Kraft und Beistand.“ Und Schauspieler Jan Josef Liefers schrieb: „Ich denke an die Passagiere von Germanwings 4U9525 und halte mal die Klappe...“

Dobrindt: Größtes Wrackteil hatte drei Fenster

13.13 Uhr: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Unglücksstelle bereits inspiziert. „Das größte Teil, was identifizierbar war, war ein Bordwandteil, das den Umfang von drei Flugzeugfenstern umfasst", sagte er nach seiner Rückkehr in Berlin über die Wrackteile der Germanwings-Maschine.

Absturz Thema bei Anne Will

13.09 Uhr: Auch bei Anne Will ist der Germanwings-Absturz heute Thema. Nach den "Tagesthemen" spricht die ARD-Talkerin spricht mit Nikolaus Schneider (ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland), Andreas Spaeth (Luftfahrtjournalist), Dagmar Eckers (Psychologin, Traumaforum Berlin) und Elmar Giemulla (Rechtsanwalt und Luftfahrtexperte) über den Umgang mit einer Katastrophe und den aktuellen Stand der Ermittlungen zur Unglücksursache.

Zahl deutscher Opfer auf 72 korrigiert

12.46 Uhr: Germanwings hat die Zahl der deutschen Opfer nach oben korrigiert. Demnach sind bei dem Absturz des Airbus 72 statt wie bisher angenommen 67 Deutsche ums Leben gekommen. Das sagte Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann in Köln.

49 Spanier unter den Opfern

12.35 Uhr: An Bord der Unglücksmaschine von Germanwings waren nach Angaben des spanischen Krisenstabes 49 Spanier.

De Maizière äußert sich zu Terror-Theorie

12.20 Uhr: Laut Innenminister Thomas de Maiziere liegen keine Anhaltspunkte für einen Anschlag auf den Germanwings-Airbus vor. "Es gibt keine belastbaren Hinweise darauf, dass die Ursache für den Absturz absichtlich durch Dritte gesetzt wurde", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Selbstverständlich werde aber "in alle Richtungen mit Hochdruck ermittelt". Spekulationen und Mutmaßungen zu möglichen Unfallursachen müssten gerade auch mit Rücksicht auf die Angehörigen unterbleiben.

Trauer in Halterns Partnerstadt

12.15 Uhr: In der französischen Partnerstadt von Haltern am See haben die Einwohner am Mittwoch der 16 Schüler und ihrer zwei Lehrerinnen aus NRW gedacht, die beim Absturz ums Leben gekommen sind. Die Zeremonie werde mit Schülern vor dem Rathaus abgehalten, sagte Lionel Courdavault, der Bürgermeister der Stadt Roost-Warendin, die seit über 40 Jahren eine Städtepartnerschaft mit Haltern hat. Vor der Statue "Die Zwillinge", die ein Künstler aus Haltern geschaffen hat, sollten Blumen niedergelegt werden.

"Wir erleben das als ein Drama", sagte der Bürgermeister sichtlich erschüttert. Es gebe mit Haltern seit Jahren einen Schüleraustausch. "Diese jungen Leute vom Gymnasium, darunter sind wahrscheinlich auch welche, die nach Roost gekommen sind, oder ihre Brüder, ihre Schwestern." In der 6000-Einwohner-Gemeinde gibt es auch eine Straße mit dem Namen der nordrhein-westfälischen Partnergemeinde.

Rechtsmediziner: Identifizierung kann dauern

12.09 Uhr: Nach dem Absturz wird die Identifizierung der Opfer nach Erwartung des Hamburger Rechtsmediziners Klaus Püschel etwa ein bis zwei Wochen dauern. Er rechne mit einem hoch professionellen Ablauf, sagte der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin im Universitätsklinikum Eppendorf. „Rechtsmediziner sollten bei dem Bergen der Leichenteile schon zugegen sein“, sagte der Professor. Dazu würden normalerweise gemeinsame Teams mit der Polizei gebildet, die bereits an der Absturzstelle Leichenteile zuordnen, registrieren und an eine zentrale Untersuchungsstelle schicken.

Airbus sagt Empfang ab

12.05 Uhr: Wegen des Flugzeugabsturzes hat Airbus einen für Donnerstag geplanten Empfang in Berlin abgesagt. "Aus gegebenem Anlass haben wir uns zu diesem Schritt entschieden", sagte ein Sprecher des Konzerns. "Wir sind geschockt und sehr betroffen über die gestrigen Ereignisse in den französischen Alpen. Unsere Gedanken sind in der jetzigen Situation ausschließlich bei den Angehörigen, Freunden und Verwandten der Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine." Zu seinem traditionellen Frühlingsempfang lädt das Unternehmen gewöhnlich rund 500 Gäste aus Politik und Wirtschaft ein.

Auch Papst Franziskus in Trauer

11.58 Uhr: Papst Franziskus hat den Hinterbliebenen der Opfer seine Anteilnahme ausgesprochen. „Er nimmt an der Trauer der Familien teil und bekundet ihnen seine Nähe in ihrem Schmerz“, heißt es in einem Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an den Bischof der Absturzregion Digne, Jean-Philippe Nault, wie Radio Vatikan berichtet. Der Papst bete darum, allen Betroffenen Kraft und Trost zu spenden, schreibt Parolin im Auftrag des Papstes. Er danke auch den Rettungskräften für ihren Einsatz unter den schwierigen Bedingungen in den Alpen.

Schweigeminute vor Germanwings-Zentrale

11.55 Uhr: Vor der Germanwings-Zentrale in Köln haben um 10.53 Uhr rund 400 Mitarbeiter von Lufthansa, Germanwings und des Flughafens Köln/Bonn in einer Schweigeminute den 150 Opfern gedacht. Unter den Teilnehmern waren Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann sowie viele Piloten und Flugbegleiter. Die Trauernden legten Blumen, Kerzen, Lichter und Stofftiere nieder.

Merkel reist nach Kabinettssitzung ab

11.50 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel will im Anschluss an die wöchentliche Kabinettssitzung noch am Vormittag zum Absturzort fliegen. Begleitet wird sie von der NRW-Landeschefin Hannelore Kraft (SPD). Zahlreiche Opfer des Absturzes kommen aus Nordrhein-Westfalen. Merkel und Kraft wollen am Ort der Katastrophe ein Zeichen der Anteilnahme mit den Toten und ihren Angehörigen setzen. Gegen 14 Uhr will Merkel den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande treffen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatten sich am Dienstag am Ort ein Bild von der Lage am Absturzort gemacht. Das Bundeskabinett in Berlin legte nach Angaben von Teilnehmern eine Schweigeminute ein.

Niki Lauda hat eigene Theorie

11.47 Uhr: Die Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine waren nach Ansicht des Flugexperten Niki Lauda möglicherweise handlungsunfähig. „Acht Minuten sind in so einem Zustand irrsinnig lang. Deswegen wundert es mich, dass keiner der Piloten mit der Flugkontrolle geredet hat“, sagte der ehemalige Airline-Chef am Dienstagabend in der ORF-Nachrichtensendung „Zib2“.

„Das ist die große Frage: Warum die Piloten nicht mehr in der Lage waren, sich zu melden?“, sagte Lauda, der selber erfahrener Pilot ist. Die beiden Piloten seien offenkundig von einem Problem überrascht worden, das sie handlungsunfähig gemacht habe.

Der Airbus war kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe von 38.000 Fuß in einen Sinkflug übergegangen und nach acht Minuten an einem Berg zerschellt.

Lufthansa-Chef: Absturz "unerklärlich"

11.36 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr kündigt an, dass Angehörigen der Absturzopfer Sonderflüge nach Marseille angeboten würden. Er beteilige sich nicht an Spekulationen über die Absturzursache. Derzeit gebe es für den Konzern noch keine Anhaltspunkte für den Grund des Absturzes eines Jets der Tochter Germanwings am Dienstag. "Es ist uns unerklärlich, wie so etwas einem technisch einwandfreiem Flugzeug mit erfahrenen, bei der Lufthansa geschulten Piloten passieren konnte", sagte Spohr am Mittwoch in der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt.

Nun gelte es, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiere. Management und Mitarbeiter des Konzern gedachten zuvor in einer Trauerminute der Opfer des Unglücks.Die französischen Behörden hätten für 16 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt.

Schweigeminute auch in Fuhlsbüttel

11.32 Uhr: Auch am Hamburger Flughafen haben Mitarbeiter und Passagiere um Punkt 10.53 Uhr eine Schweigeminute eingelegt. 24 Stunden nach dem Absturz habe es zum Gedenken an die Absturzopfer in Frankreich eine Minute der Stille gegeben, sagte Flughafensprecherin Stefanie Harder. Alle Flaggen am Flughafen wehen auf halbmast. „Die Stimmung ist gedrückt, besonders unter den Beschäftigten.“ Die Mitarbeiter seien ermutigt worden, sich bei Bedarf an ihre Vorgesetzten oder den Flughafenpastor zu wenden. Flüge seien am Mittwoch nicht abgesagt worden.

Marseille ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

11.28 Uhr: Die Staatsanwaltschaft von Marseille hat indes Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Die Flugüberwachung habe kurz vor dem Unglück vergeblich versucht, Kontakt zu dem Airbus herzustellen, sagte Staatsanwalt Brice Robin. Was in den acht Minuten vor der Katastrophe geschah, in denen der A320 fast 10.000 Meter Höhe verlor, ist weiter völlig rätselhaft. Der erste geborgene Flugschreiber ist beschädigt, aber verwertbar.

Staatsanwälte übernehmen Todesermittlungen

11.23 Uhr: Düsseldorfer Staatsanwälte haben die Ermittlungen der deutschen Justiz zur Todesursache der 150 Opfer übernommen. „Die Verfahren werden von uns zentral geführt. Wir gehen davon aus, dass es sich bei allen Opfern um die selbe Todesursache handelt“, sagte ein Behördensprecher.

Zunächst komme es darauf an, die Arbeit deutscher Ermittlerteams in der Absturzregion mit der französischen Justiz zu koordinieren. In einigen Monaten werde ein förmliches Rechtshilfeersuchen an Frankreich folgen mit der Bitte, die Ermittlungsergebnisse der französischen Behörden nach Deutschland zu übermitteln.

Die Staatsanwaltschaften in Deutschland sind verpflichtet, bei allen nicht natürlichen Todesfällen Todesermittlungsverfahren einzuleiten.

Haltern sagt Veranstaltungen ab

11.13 Uhr: Die Stadtverwaltung in Haltern am See hat alle Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. „Der Anstand gebietet es, dass wir alle unsere Welt für einen Moment anhalten, dass wir innehalten und der Opfer gedenken“, heißt es in einer im Rathaus verteilten Erklärung.

Trauer vor dem Joseph-König-Gymnasium in Haltern
Trauer vor dem Joseph-König-Gymnasium in Haltern © dpa

Unterzeichnet wurde die Mitteilung von Bürgermeister Bodo Klimpel und den Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Stadt vertretenen Parteien. 16 Schüler und zwei Lehrer aus Haltern sind beim Absturz ums Leben gekommen.

Drei Briten unter den Opfern

11.11 Uhr: Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes sind mindestens drei Briten, wie der britische Außenminister Philip Hammond mitteilt.

Germanwings zieht sich von Echo zurück

11.09 Uhr: Zu den zurückgefahrenen Werbemaßnahmen gehört auch dies: Sponsor Germanwings hat seine Teilnahme beim Musikpreis Echo abgesagt. Acht bis zehn Vertreter der Airline hätten ihren Besuch gestrichen, sagte ein Germanwings-Sprecher. „Außerdem wurden alle Promotion- und Marketing-Aktionen im Rahmen dieser Veranstaltung gestoppt.“ Der Musikpreis Echo wird am Donnerstag in Berlin verliehen. Germanwings sagte auch eine eigene Veranstaltung ab. Wie der Sprecher sagte, hätte eigentlich am Freitag die Gala zum Schreibwettbewerb „Story Award“ in Köln stattfinden sollen.

Germanwings schränkt Werbung ein

11.03 Uhr: Germanwings schränkt nach dem Absturz einem Medienbericht zufolge seine Werbemaßnahmen ein. Das sei nach Unglücken "gängige Praxis", sagte ein Sprecher der Lufthansa-Tochter der Onlineredaktion des Nachrichtenportals "DerWesten.de" in Essen. Werbung werde "auf ein Mindestmaß" heruntergefahren. Genauere Angaben könne er zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen.

Russische Maschine sicher gelandet

10.52 Uhr: Die Maschine der russischen Fluggesellschaft UTair ist sicher auf dem Flughafen von St. Petersburg notgelandet. Das verlautet aus Kreisen der russischen Luftfahrtbranche.

Große Hilfsbereitschaft in Seyne-les-Alpes

10.49 Uhr: Die Bevölkerung im Absturzgebiet der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen haben für Angehörige der Opfer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten bereitgestellt. Insgesamt gebe es etwa 900 Schlafgelegenheiten, sagte eine Mitarbeiterin des Rathauses von Seyne-les-Alpes am Mittwoch. Die Plätze stünden in Hotels, Ferienanlagen oder Privathaushalten bereit. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung der Region sei sehr groß.

Helfer in Seyne-les-Alpes
Helfer in Seyne-les-Alpes © AP

Der Sprecher des französischen Innenministerium, Pierre-Henry Brandet, kündigte an, die mit Bussen anreisenden Angehörigen sollten vor den Medien abgeschirmt werden. Dafür stünde ein Ort für Rückzug und Stille bereit. Flüge mit Angehörigen zur schwer zugänglichen Unfallstelle seien nicht vorgesehen.

Zentralrat der Muslime trauert

10.44 Uhr: Der Zentralrat der Muslime (ZMD) hat sich tief bestürzt über den Absturz geäußert. "Unser tiefstes Mitgefühl und Beileid gehört den Familien und Angehörigen, darunter sehr vielen unserer deutschen Landsleute, die von einer auf die andere Sekunde ihre Liebsten verloren haben", erklärte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek in Berlin. "Wir stehen fest an ihrer Seite und beten für sie."

Flugschreiber zur Analyse in Paris

10.41 Uhr: Der erste gefundene Flugschreiber der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine ist zur Analyse der Daten in Paris eingetroffen. Die Auswertung werde noch am Vormittag beginnen, sagte der für Transport zuständige französische Staatssekretär Alain Vidalies dem Sender Europe 1. Die für die Auswertung zuständige französische Untersuchungsbehörde BEA habe die Blackbox erhalten. Die Box sei beschädigt, aber es werde angenommen, dass sie zu verwerten sei, sagte Vidalies.

Auch Innenminister Bernard Cazeneuve hatte zuvor angegeben, die Box sei beschädigt. Nähere Informationen über die Beschädigung gab es nicht. Bei dem gefundenen Flugschreiber soll es sich um den Cockpit Voice Recorder (CVR) handeln, der Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Nach der zweiten Blackbox wird noch an der Absturzstelle gesucht.

Russische UTair bestätigt Notlandungs-Gesuch

10.36 Uhr: Die russische Fluggesellschaft UTair bestätigt, dass eine ihrer Maschinen auf dem Pulkowo-Flughafen von St. Petersburg notlanden will. Es handele sich um eine Boeing 737, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Google mit Trauerschleife

10.35 Uhr: Google hat in Deutschland und Spanien eine Trauerschleife als Symbol auf ihre Startseite genommen. Wer am Mittwoch mit der Computermaus dem schwarzen Symbol auf weißem Hintergrund unter dem Suchfeld nahekam, las die Worte „Zum Gedenken an die Passagiere des Flugzeugabsturzes“. Google nimmt regelmäßig Illustrationen auf seine Startseite, die auf das aktuelle Geschehen oder Jahrestage anspielen.

Kaum Stornierungen bei Germanwings

10.27 Uhr: Trotz des Absturzes der Germanwings-Maschine treten die meisten Passagiere der Airline ihren Flug an. „Uns liegen keine Hinweise auf nennenswerte Stornierungen vor“, sagte ein Germanwings-Sprecher am Vormittag. Das gilt auch für andere - nicht betroffene - Fluggesellschaften. Auch Air Berlin verzeichnete nach eigenen Angaben keine auffällige Zahlen an Stornierungen.

Boeing bittet in Russland um Notlandung

10.24 Uhr: Probleme offenbar auch bei einer Boeing 737: Nach Angaben aus russischen Luftfahrtkreisen bat die Maschine mit 78 Passagieren an Bord heute um eine Notlandung in St. Petersburg. Ein Triebwerk sei ausfallen. Weitere Einzelheiten liegen noch nicht vor.

Germanwings bekommt Hilfe

10.16 Uhr: Germanwings hat am Mittwoch nach eigenen Angaben doch nur einen einzigen Flug gestrichen. Dies sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft in Köln. Ihren Flugbetrieb stemmt Germanwings mit Hilfe der Konkurrenz. Neben der Germanwings-Mutter Lufthansa stellen auch Air Berlin, Tuifly und andere Fluglinien ihre Maschinen zur Verfügung.

Einige Germanwings-Besatzungen seien wegen derTrauer und Betroffenheit nicht einsatzbereit, teilte die Gesellschaft mit. Der Grund dafür sei „der Schockzustand sowohl beim Kabinen- wie beim Cockpitpersonal“. Die Mitarbeiter hätten zum Teil gute Freunde aus der verunglückten Crew verloren. Germanwings habe dafür Verständnis. Dass ein Teil des Personals es vorerst grundsätzlich ablehne, mit einer Maschine des verunglückten Typs zu fliegen, „darauf haben wir keine Hinweise“, sagte der Sprecher.

Etwa 40 Flüge würden daher am Mittwoch von anderen Airlines bedient. Bei dem gestrichenen Flug handele es sich um einen Flug von London-Stansted nach Köln. Alle anderen Flüge würden stattfinden - schätzungsweise seien es zwischen 200 und 300.

Angaben zu niedersächsischen Opfern konkretisiert

10.11 Uhr: Das Landeskriminalamt in Hannover hat die Angaben zu den Opfern aus Niedersachsen konkretisiert. Demnach stammten die Männer im Alter von 27 und 28 Jahren aus dem westlichen Niedersachsen. Nach Informationen der „Grafschafter Nachrichten“ handelt es sich bei den Opfern um zwei Männer, die sich am Sonntag das Fußballspiel zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid angeschaut hatten. Von den beiden Männern aus einer Gemeinde in der Grafschaft Bentheim gebe es kein Lebenszeichen.

Reges Interesse an Sondersendungen

10.08 Uhr: Der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich bescherte den Informationssendungen im Fernsehen am Dienstag großes Interesse. Die „Tagesschau“ um 20 Uhr sahen ausschließlich im „Ersten“ 5,80 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 18,7 Prozent), den anschließenden 50 Minuten langen „Brennpunkt“ 5,93 Millionen (18,4 Prozent). Im ZDF verbuchten die „heute“-Ausgabe um 19 Uhr mit 4,65 Millionen Zuschauern (18,6 Prozent) und das anschließende „ZDF spezial“ mit 4,37 Millionen (15,0 Prozent) das größte Interesse. „RTL aktuell“ um 18.45 Uhr verfolgten 3,46 Millionen Menschen (14,1 Prozent). Trotzdem hielten auch andere TV-Sendungen gut mit.

EU-Flaggen auf Halbmast

9.49 Uhr: Auch die Flaggen vor dem Hauptgebäude der EU-Kommission in Brüssel sind in Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes auf Halbmast gesetzt.

Deutscher Opernstar unter den Opfern

Maria Radner bei einer Probe für Wagners
Maria Radner bei einer Probe für Wagners "Götterdämmerung" © AP

9.47 Uhr: Unter den Opfern ist auch die Opernsängerin Maria Radner. Das bestätigt die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, wo Radner viele Gastspiele hatte. Die Altistin sei zusammen mit dem ebenfalls ums Leben gekommenen Bassbariton Oleg Bryjak auf dem Rückflug von einem Gastspiel im Gran Teatre del Liceu in Barcelona gewesen. Beide Sänger waren in Richard Wagners „Siegfried“ aufgetreten. Die 1981 geborene Radner war gebürtige Düsseldorferin.

Bundeswehr steht parat

9.43 Uhr: Die Bundeswehr steht zur Unterstützung der französischen Behörden bereit, falls diese Hilfe an der Absturzstelle benötigen sollten. Denkbar wäre die Überführung der Leichen nach Deutschland, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.

Beamten-Demo leise statt laut

9.40 Uhr: Der Deutsche Beamtenbund hat seine für heute in Düsseldorf geplante Demonstration nach dem Absturz der Germanwings-Maschine zu einem Schweigemarsch erklärt. Eigentlich habe man lautstark mit den Arbeitgebern ins Gericht gehen wollen, teilte der Landesvorsitzende Roland Staude vor der Veranstaltung mit. „Aber angesichts der Tragödie um Flug 4U9525 treten alle unsere berechtigten Anliegen und Forderungen heute in den Hintergrund.“

50 Spezialretter zu Fußunterwegs

9.31 Uhr: Die Bergung der Opfer wird nach Einschätzung des Polizeichefs der Region sehr schwierig werden. „Wir sind hier im Hochgebirge“, sagte Polizeigeneral David Galtier am Mittwoch noch einmal. „Das Wichtigste ist, das Gebiet abzusichern und die Leichen zu bergen.“ Insgesamt seien 500 französische Einsatzkräfte vor Ort. Das Absturzgebiet sei etwa so groß wie zwei Fußballfelder, fügte er hinzu.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, etwa 50 Spezialkräfte seien zu Fuß unterwegs zum Unfallort. Sie seien am Abend aufgebrochen und hätten in der Nacht biwakiert, erläuterte er in Seyne-les-Alpes. „Sie wollten kein Risiko eingehen. Die Bedingungen sind sehr schwierig.“ Wann die Opfer geborgen werden können, sei unklar.

Noch heute wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy am Unglücksort eintreffen. „Wir werden ihnen Karten zeigen und erklären, was geschehen ist und was wir tun“, sagte Galtier. Die Ermittlungen zum Unglückshergang würden sehr lange dauern.

Lufthansa-Schweigeminute um 10.53 Uhr

9.27 Uhr: Der Lufthansa-Konzern hat seine Mitarbeiter aufgerufen, am Mittwoch um 10.53 Uhr mit einer Schweigeminute der Opfer des Germanwings-Absturzes zu gedenken. Zu dieser Uhrzeit war am Vortag der Airbus der Lufthansa-Tochter verunglückt. Im Anschluss an die weltweite Schweigeminute will Lufthansa-Chef Carsten Spohr in der Frankfurter Firmenzentrale ein Medienstatement abgeben.

Große Trauer an Schule in Haltern

9.19 Uhr: Schüler und Lehrer am Joseph-König-Gymnasium im westfälischen Haltern am See trauern um ihre 16 Mitschüler und zwei Lehrerinnen, die bei dem Absturz ums Leben gekommen sind. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte im ARD-„Morgenmagazin“, das Lehrerkollegium sei vom schulpsychologischen Dienst auf die Gespräche mit den Schülern vorbereitet werden. Löhrmann wollte am Vormittag an einem Treffen in der Aula der Schule zum Gedenken an die Opfer teilnehmen. Nach Angaben der Ministerin kümmern sich Krisenteams in der Stadt um Familien und Angehörige der Opfer.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Schulleiter Ulrich Wessel (r.) trauerten am Mittwoch am Joseph-König-Gymnasium in Haltern am See
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Schulleiter Ulrich Wessel (r.) trauerten am Mittwoch am Joseph-König-Gymnasium in Haltern am See © dpa

An Bord des abgestürzten Flugzeugs waren Schüler eines Spanisch-Kurses aus Haltern, die an einem Schüleraustausch in Spanien teilgenommen hatten.

Nach Angaben von Ralf Radix, zuständig für Notfallseelsorge in der westfälischen Kirche, war am Dienstag ein Team aus 15 Notfallseelsorgern an der Schule im Einsatz. Hauptaufgabe sei es, Fragen von Schülern und Lehrern zu beantworten und ihnen bei der Verarbeitung des Unglücks zu helfen, sagte Radix.

Notfalleinrichtung am Unglücksort

9.15 Uhr: Auch in Seyne-les-Alpes werden heute erste Angehörige der Opfer erwartet. Für sie werde ein Ort der Stille eingerichtet, sagte Innenministeriumssprecher Pierre-Henry Brandet. Der A320 war in der Nähe des Ortes zerschellt. Angaben der Präfektur Digne-les-Bains zufolge sollte die Notfalleinrichtung ab 9 Uhr einsatzbereit sein. Deutsch- und spanischsprachige Dolmetscher seien vor Ort.

Angehörige trauern am Flughafen

9.12 Uhr: Am Flughafen Düsseldorf kommen erneut Angehörige der Opfer zusammen. "Die Menschen suchen einen Ort, an dem sie trauern können", sagt ein Sprecher. Der Verkehrsminister von NRW, Michael Groschek, lobt derweil die Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Staaten. "Ich finde, hier wird deutlich, dass dieser Trauerflor, der hier über Europa liegt, eben auch signalisiert, dass Europa auch in Trauer verbunden ist", sagte er WDR5.

Absturz überall Titelthema

9.08 Uhr: Der Absturz der Germanwings-Maschine beherrscht auch die deutschen Titelseiten. Die meisten Blätter zeigten am Mittwoch das Foto, auf dem die Unglücksstelle in den Alpen aus der Luft zu sehen ist. „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „taz“ druckten ein Bild der Anzeigetafel vom Düsseldorfer Flughafen, auf der Flug 4U9525 aus Barcelona aufgeführt ist - ohne weitere Informationen. So titelten die Blätter (Auswahl):

„Die Welt“ (titelt mit einem Zitat von Bundeskanzlerin Angela Merkel): „Das Leid ist unermesslich.“

„Süddeutsche Zeitung“: 150 Tote - Absturz schockiert Deutschland

„taz“: Nicht angekommen

„Bild“: Ganz Deutschland unter Schock - 150 Tote! Airbus-Absturz in den Alpen

„Leipziger Volkszeitung“: Deutschland in Trauer: 150 Tote bei Airbus-Absturz über den Alpen

„Schweriner Volkszeitung“: Deutschland trauert

„B.Z.“: Im Schmerz vereint

„Frankfurter Rundschau“: Was geschah an Bord des Airbus320?

Mehrere Germanwings-Piloten wollen nicht fliegen

9.01 Uhr: Bei Germanwings fallen auch am Mittwoch einzelne Flüge aus, weil Piloten nach dem Absturz noch nicht wieder fliegen wollen. Eine Unternehmenssprecherin konnte aber keine genaueren Angaben zur Zahl der betroffenen Verbindungen machen. Bereits am Dienstag war es nach der Katastrophe zu einzelnen Flugausfällen gekommen. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann erklärte, die Unternehmensleitung habe Verständnis für die Entscheidung der Piloten.

"Wir spekulieren gerade." - Für Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann ist es rätselhaft, wie es zu dem Unglück kommen konnte © dpa

Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, wies Spekulationen zurück, es gebe bei den Piloten Sicherheitsbedenken. "Das hat nichts mit der Sicherheit zu tun", sagte Handwerg im ARD-"Morgenmagazin". Es seien Kollegen und Freunde ums Leben gekommen. Dies belaste "emotional so stark", dass es besser sei, nicht in ein Flugzeug zu steigen.

Trauerbeflaggung an allen Bundesbehörden

Die deutsche und die Europafahne hängen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin zum Gedenken an die Opfer auf Halbmast
Die deutsche und die Europafahne hängen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin zum Gedenken an die Opfer auf Halbmast © dpa

8.53 Uhr: Das Bundesinnenministerium hat Trauerbeflaggung an allen Bundesbehörden angeordnet. Bis einschließlich Freitag sollen an sämtlichen Ministerien und den nachgeordneten Stellen die Fahnen auf halbmast wehen, hieß es am Mittwoch im Bundespresseamt. Im Bundestag soll am Donnerstag vor Beginn der Tagesordnung der Opfer des Unglücks gedacht werden.

Lufthansa-Chef vom Anblick erschüttert

8.51 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigt sich erschüttert vom Anblick der Unfallstelle. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer", zitiert ihn die Lufthansa auf Twitter. "Germanwings und Lufthansa werden alles tun, um unkompliziert und schnell zu helfen. Wir werden, sobald es geht, den Angehörigen ermöglichen, auch vor Ort zu trauern."

Mindestens ein Däne unter den Opfern

8.49 Uhr: An Bord des A320 war auch mindestens ein Däne. Die Angehörigen seien informiert, berichtete das dänische Außenministerium in Kopenhagen. In dem Flugzeug sollen neben vielen Deutschen und Spaniern auch Passagiere aus Japan, Großbritannien, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien und Argentinien gesessen haben. Ob mehr als ein Däne unter den Opfern ist, konnte das Außenministerium zunächst nicht sagen.

THW-Chef geht von jahrelangen Ermittlungen aus

8.40 Uhr: Das Technische Hilfswerk (THW) geht nach dem Absturz von langen Ermittlungen zur Ursache aus. „Mir sind Flugzeugabstürze bekannt, wo in einer riesigen Halle die ganzen Trümmerteile wie ein Puzzle in 3D wieder zusammengesetzt wurden“, sagt THW-Präsident Albrecht Brömme.

Medienvertreter warten an der Unglücksstelle in Seyne
Medienvertreter warten an der Unglücksstelle in Seyne © AFP

So ein Puzzle dauere zwei bis drei Jahre. „Man wird auch hier mit Sicherheit alles in Bewegung setzen, um die exakte Unfallursache herauszufinden.“ Das THW habe zwei Einsatz-Nachsorgeteams aus Deutschland nach Frankreich geschickt, um auch die Einsatzkräfte dort seelsorgerisch zu betreuen.

Verkehrsausschuss-Chef verspricht rigorose Aufklärung

8.37 Uhr: Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert, verspricht eine rigorose Aufklärung des Unglücks. "Wir werden alles hinterfragen. Es geht um die Wartungspläne. Es geht um die Frage der Arbeitszeiten von Piloten und Besatzung", sagt er in der ARD.

Flugschreiber beschädigt, aber verwertbar

8.30 Uhr: Zum ersten gefundenen Flugschreiber sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve dem Sender RTL: "Das Gerät ist beschädigt, aber verwertbar. " Nähere Informationen über die Beschädigung gab es zunächst nicht. Bei dem gefundenen Flugschreiber soll es sich um den Cockpit Voice Recorder (CVR) handeln, der Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Nach der zweiten Blackbox wird noch an der Abstürzstelle gesucht.

Mehrere Hubschrauber unterwegs

Am Mittwochmorgen machten sich in Seyne-les-Alpes mehrere Hubschrauber auf den Weg zur auf etwa 1500 Metern Höhe gelegenen Absturzstelle
Am Mittwochmorgen machten sich in Seyne-les-Alpes mehrere Hubschrauber auf den Weg zur auf etwa 1500 Metern Höhe gelegenen Absturzstelle © dpa

8.28 Uhr: Kurz vor 8 Uhr sind mehrere Hubschrauber zur Absturzstelle gestartet. Die Bergungsteams hatten die Arbeiten in der Nacht unterbrochen. Die schwer zugängliche Unglücksstelle liegt auf etwa 1500 Metern Höhe.

Zwei Opfer aus Niedersachsen

8.26 Uhr: An Bord der Unglücksmaschine waren mindestens zwei Menschen aus Niedersachsen. Dies teilte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums am Morgen unter Berufung auf vorläufige Erkenntnisse des Bundeskriminalamtes mit.

Äußerst schwierige Bedingungen

8.22 Uhr: Die Bergung der Überreste des A320 kann sich nach Angaben des französischen Innenministeriums über „Tage oder Wochen“ hinziehen. Das sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch dem Sender BFMTV. Zunächst müsse die Unfallstelle gesichert werden. Das zerklüftete Gebiet wird als gefährliches Gelände beschrieben. Bei den Arbeiten werde systematisch vorgegangen. Bei den Arbeiten konzentrierten sich die Einsatzkräfte vor allem auf die Bergung der Opfer.

Rund 50 Spezialkräfte seien zu Fuß unterwegs zum Unfallort. Sie seien am Abend nahe Seyne-les-Alpes gestartet und hätten in der Nacht biwakiert, sagte Ministeriumssprecher Pierre-Henry Brandet in Seyne-les-alles. „Sie wollten kein Risiko eingehen“, sagte er. „Die Bedingungen sind sehr schwierig.“ Insgesamt seien rund 600 Kräfte im Einsatz. Wann die Opfer geborgen werden könnten, sei unklar. Die Bergung sei sehr schwierig, ein Timing nicht möglich.

Angehörige der Opfer wurden im Ort erwartet. Für sie sollte ein Ort der Erinnerung und Stille eingerichtet werden.

Terroranschlag nicht wahrscheinlich

8.18 Uhr: Die französische Regierung geht nicht von einem Terroranschlag als Ursache für den Absturz aus. Es werde zwar in alle Richtungen ermittelt, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve dem Radiosender RTL. Ein Terroranschlag sei aber nicht die wahrscheinlichste These. Mehr Klarheit soll die Auswertung der inzwischen gefundenen Blackbox bringen. Diese sei zwar beschädigt, könne aber trotzdem Hinweise auf die Unglücksursache liefern.

Internationale Pressestimmen

7.55 Uhr: Die Germanwings-Katastrophe hat in etlichen Ländern ein großes Medienecho hervorgerufen. Hier ein paar ausgewählte Pressestimmen:

Die linksliberale Pariser Zeitung „Libération“ schreibt: „Es ist ein harter Schlag für Airbus. Das Unternehmen hat ein Spezialistenteam zum Unfallort geschickt, um bei der Untersuchung der Ursachen zu helfen. Der Airbus A320 ist die von Lowcost-Gesellschaften wie Germanwings am meisten eingesetzte Maschine, weil die Gesellschaften zunehmend auf ein einziges Modell zurückgreifen, um bei der Wartung zu sparen. Airbus plant, im kommenden Jahr 46 Maschinen pro Monat zu produzieren (gegenwärtig sind es 42) und nach 2018 die Zahl zu erhöhen. Diese Perspektiven haben an der Börse am Abend zu einem Anstieg der Airbus-Aktie um 0,3 Prozent geführt, nachdem sie am Morgen um zwei Prozent gefallen war. “

Die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt: „Der Absturz des Germanwings-Flugs von Barcelona nach Düsseldorf hat in Deutschland große Bestürzung ausgelöst. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte alle Termine ab und trat am Nachmittag kurz im Bundeskanzleramt vor die Medien, um ihrer Betroffenheit und ihrer Verbundenheit mit den Angehörigen der Verunglückten Ausdruck zu geben. Der Geschäftsführer von Germanwings, Thomas Winkelmann, und der Flugbetriebsleiter des Unternehmens, Stefan-Kenan Scheib, verbaten sich jegliche Spekulation, sowohl über die Unglücksursache als auch über Angaben zu den Opfern.“

Die konservative britische „Times“ schreibt: „Der Airbus A320 gehört zu den beliebtesten Arbeitspferden in der Geschichte der Fluggesellschaften und steht in der Sicherheitsbilanz über dem Durchschnitt. Allerdings gibt es bei einigen Piloten Unbehagen wegen der hochautomatisierten Systeme des Airbus. Seit 1988 sind mehr als 1000 Menschen bei über 20 Unfällen mit Maschinen der A320 Familie gestorben. Die meisten dieser Unfälle standen jedoch nicht in Verbindung mit der technischen Gestaltung des Flugzeugs .“

Der linksliberale „Guardian“ schreibt: „Trotz einer Reihe von Flugunfällen, die im vergangenen Jahr die Öffentlichkeit bewegten, bleiben Flugzeugabstürze in Europa eine Seltenheit. Germanwings hatte eine makellose Sicherheitsbilanz, und der letzte große Unfall der (Muttergesellschaft) Lufthansa ereignete sich 1993. Weltweit ereignet sich weniger als jeder zehnte Unfall während der Flugphase der Maschine.“

Flugschreiber offenbar beschädigt

7.48 Uhr: Der nach dem Absturz gefundene Flugschreiber ist nach Behördenangaben beschädigt. Das verlautete am Mittwoch aus dem Umfeld der Ermittler. Der Flugschreiber, bei dem es sich um den Stimmenrekorder des Airbus A320 handele, werde zur Untersuchung nach Paris gebracht.

Schulbetrieb in Haltern aufgenommen

7.40 Uhr: Am Halterner Joseph-König-Gymnasium sind die ersten Schüler und Lehrer eingetroffen. 16 Mitschüler und zwei Lehrerinnen des s waren an Bord der Unglücksmaschine. Seit dem Abend waren auf der Schultreppe immer mehr Kerzen angezündet worden, am Morgen brannte auf den Stufen ein Lichtermeer. Ein Schild mit der Aufschrift „Gestern waren wir viele. Heute sind wir allein“ steht auf dem Schulhof an eine Tischtennisplatte gelehnt.

Nach Bekanntwerden des Unglücks war der Unterricht am Dienstagnachmittag abgesagt worden. An diesem Mittwoch ist die Schule aber wieder geöffnet. Es werde Gelegenheit geben, über das Schreckliche zu sprechen, hatte der Bürgermeister angekündigt. Auch Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will das Gymnasium besuchen und dort ihr Mitgefühl bekunden. Seelsorger und Psychologen seien im Einsatz und würden Schüler und Lehrer in die Klassen begleiten, hatte am Dienstag ein Notfallseelsorger der evangelischen Kirche angekündigt.

Vier Opfer aus Rheinland-Pfalz

7.28 Uhr: An Bord der verunglückten Germanwings-Maschine waren mindestens vier Menschen aus Rheinland-Pfalz. Nach vorläufigen Erkenntnissen des Bundeskriminalamts (BKA) kämen drei Passagiere und ein Mitglied der Besatzung aus dem Bundesland, sagte ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums am Morgen.

Lufthansa wartet auf Hinweise

7.16 Uhr: Auch die Lufthansa wartet auf erste Hinweise zur Ursache des Unglücks. Aus Sicht der Airline gebe es dazu am Morgen noch nichts Neues, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Auch die Airline sei auf die Untersuchungen der Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung und ihrer französischen Kollegen angewiesen. Diese sollten voraussichtlich am Mittwochmorgen ihre Arbeit aufnehmen.

Der Flugbetrieb bei der Lufthansa werde am Mittwoch wie geplant laufen, erklärte der Sprecher weiter. Bei Germanwings komme es aber wie schon am Dienstag zu einzelnen Flugausfällen, weil sich einige Crewmitglieder nicht flugtauglich fühlten. Die Lufthansa werde versuchen, möglichst viele Germanwings-Verbindungen zu übernehmen.

Feuerwehrmann: Alles pulverisiert

7.02 Uhr: Die Wucht des Aufpralls hat die Unglücksmaschine von Germanwings nach Aussage von Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten lassen. „Alles ist pulverisiert. Man kann nichts mehr auseinanderhalten. Man sieht nichts, man kann nicht einmal ein Flugzeug darin erkennen“, sagte Feuerwehr-Leutnant Éric Sapet der französischen Zeitung „Le Monde“ über den Anblick an der Absturzstelle in den französischen Alpen. Der Lokalpolitiker Richard Bertrand aus dem nahe gelegenen Dorf Vernet sagte: „Das größte, das ich erkennen konnte, hatte die Größe eines Auto-Kotflügels, nicht größer.“

Zweiter Absturz in der Region

6.58 Uhr: In der Absturzregion des Airbus A320 von Germanwings hat sich schon einmal ein schweres Flugzeugunglück ereignet. Im September 1953 stürzte eine Lockheed L-749A Constellation von Air France am Mont Le Cimet bei Barcelonnette ab. Die Unfallstelle liegt etwa 15 Kilometer nordöstlich der Absturzregion des Airbus. Nach Informationen von Aviation Safety Network wurden 1953 alle 33 Passagiere sowie neun Besatzungsmitglieder an Bord getötet. Das Flugzeug war auf dem Weg von Paris nach Saigon in Vietnam und sollte einen Zwischenstopp in Nizza einlegen. Nach Einleitung des Sinkflugs kam das Flugzeug nach den damaligen Untersuchungen aus unbekannter Ursache von der Route ab und zerschellte an dem Berg.

Schwere Flugunglücke der vergangenen Jahre

Besseres Wetter als befürchtet

6.53 Uhr: An der Absturzstelle in den französischen Alpen sind am frühen Morgen die Bergungsarbeiten fortgesetzt worden. Ohne Schnee, Regen oder stärkeren Wind waren die Witterungsbedingungen nach Berichten französischer Medien für die Rettungskräfte und Hubschrauber besser als zunächst befürchtet. Zentraler Ausgangspunkt in die schwer zugängliche Absturzregion ist Seyne-les-Alpes. Von dem Ort mit rund 1200 Einwohnern sollten die mehr als 300 Polizisten und 380 Feuerwehrleute operieren. Bei dem Absturz einer Germanwings-Maschine starben am Dienstag alle 150 Menschen an Bord.

Auch Japaner unter den Opfern

6.48 Uhr: Unter den 150 Menschen an Bord des abgestürzten Germanwings-Flugzeugs waren auch zwei Japaner. Das bestätigte die Regierung in Tokio am Mittwoch, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Laut Germanwings saßen 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder in dem Airbus A320. Darunter sollen neben Deutschen und Spaniern auch Opfer aus Großbritannien, Dänemark, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien und Argentinien sein.

Weitere Germanwings-Flüge abgesagt

6.30 Uhr: Auch am Mittwoch sind wieder mehrere Germanwings-Flüge gestrichen worden. Die für diese Einsätze vorgesehenen Besatzungsmitglieder sähen sich nicht in der Lage, die Flüge durchzuführen, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Morgen. Von der Streichung betroffen ist auch die Verbindung am Morgen von Düsseldorf nach Barcelona - also der Flug, bei dem am Dienstag ein Airbus auf dem Rückweg abgestürzt war. Ebenfalls gestrichen ist ein Flug von Köln/Bonn nach London-Stansted. Bereits am Dienstagabend waren mehrere Germanwings-Flüge ausgefallen.

Die Lufthansa kündigte an, mehrere Flüge der Tochtergesellschaft am Mittwoch zu übernehmen. Diese würden mit Lufthansa-Flugzeugen und Lufthansa-Crews durchgeführt. Um welche Verbindungen es sich handelt, konnte der Sprecher am Morgen noch nicht sagen.

Haltern weiter im Ausnahmezustand

6.25 Uhr: Am Morgen nach dem Absturz ist die westfälische Stadt Haltern am See nach Polizeiangaben weiter im Ausnahmezustand. Aus der Stadt am Rand des Ruhrgebiets kamen 16 Schüler und zwei Lehrerinnen, die mit der abgestürzten Maschine nach einem Spanien-Aufenthalt wieder zurückkehren wollten. Zahlreiche Medienvertreter aus Deutschland und dem Ausland seien vor Ort, die Polizei habe Ihr Aufgebot in der Nacht verstärkt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Schule sei weiterhin abgesperrt, „das wird auch so bleiben“, sagte der Polizeisprecher. Am Mittwoch wird Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in der Kleinstadt erwartet. (HA/dpa/afp/rtr/epd)