In Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina kämpfen die Menschen weiter mit den schweren Folgen der Überschwemmungen. Bislang gibt es rund 40 Tote.
Belgrad. Keine Atempause für die Bewohner der Flutgebiete in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien: In der Nacht zum Dienstag mussten erneut Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die kroatischen Behörden bestätigten inzwischen ein zweites Todesopfer. Insgesamt kamen bislang in den drei Ländern etwa 40 Menschen ums Leben, einige werden noch vermisst.
In Kroatien überschwemmte der Fluss Save mehrere Dörfer, in Bosnien-Herzegowina mussten etwa 11.000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Etwa ein Viertel der 3,8 Millionen Einwohner des Landes ist Behördenangaben zufolge von den Überschwemmungen betroffen. Hunderte Erdrutsche sorgten für zusätzliche Zerstörung.
Etwa 10.000 Bewohner der besonders stark betroffenen serbischen Kleinstadt Obrenovac mussten ihre Häuser verlassen. Serbische Helfer befürchten weitere Überschwemmungen, wenn die Flutwelle der Save die Donau erreicht - für Dienstag neue Höchststände der Save erwartet.
Bedroht waren neben Belgrad vor allem die serbischen Städte Sabac und Sremska Mitrovica sowie Orasje im Nachbarland Bosnien. In Serbien wurden bislang rund 30.000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht, in Bosnien sogar mehr als 100.000.
Bislang gelang es den serbischen Einsatzkräften, das Kraftwerk Nikola Tesla in der Nähe der überschwemmten Stadt Obrenovac vor den Überschwemmungen zu schützen. Aus dem Wärmekraftwerk kommt die Hälfte des in Serbien produzierten Stroms. Energieminister Aleksandar Antic nannte den Schutz des Kraftwerks „entscheidend“ für die Sicherheit der Energieversorgung.
Das bosnische Orasje ist bereits vom Wasser eingeschlossen. Tausende Helfer waren am Dienstag im Nordosten Bosniens im Einsatz, um die Dämme besonders in der Region von Bijeljina zu verstärken.