Schlappe für HRS, Expedia und Booking.com: Bundeskartellamt geht gegen Bestpreisklauseln vor. Das freut auch Hamburger Hotels.
Berlin/Hamburg. Die Hotels in Deutschland können ihre Zimmer und Arrangements künftig auch kostengünstiger anbieten als die großen Buchungsportale im Internet. Grund sei das Vorgehen des Bundeskartellamts gegen Bestpreisklauseln, mit denen sich große Portale wie HRS, Expedia und Booking.com von den Hotels bisher die günstigsten Preise garantieren ließen, teilte der Hotelverband Deutschland (IHA) mit. Zum 1. März sei diese Klausel für Marktführer HRS wegen Wettbewerbswidrigkeit gefallen.
In Hamburg hatte sich Hotelier Eugen Block erfolgreich gegen HRS gewehrt. Auch er wollte die Preisvorgaben für sein Grand Elysée am Dammtor nicht akzeptieren.
Der Hotelverband rechnet damit, dass sie im Laufe des Jahres auch bei Expedia und Booking kippt und Hotels damit noch freier im Eigenvertrieb werden können.
Mit dem Geschäft ist der Verband insgesamt zufrieden: 2013 gab es nach seinen Berechnungen 411,8 Millionen Übernachtungen in Deutschland. Das sei ein Plus von rund einem Prozent – und ein neuer Rekordwert. Ärger bereitet dem Verband aber auch die Bettensteuer in einigen Städten.
Laut Verband liegen Städte- und Wellnessreisen im Deutschlandtourismus im Trend. Auch der Geschäftsreiseverkehr und der Tagungstourismus befindet sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Aufwind.
Die Netto-Zimmerpreise (ohne Mehrwertsteuer und Frühstück) seien um 0,7 Prozent gestiegen und lägen damit unter der Entwicklung des allgemeinen Verbraucherpreisindexes (+1,5 Prozent). Die deutschen Hotelpreise blieben mit durchschnittlich 94 Euro um fast sieben Prozent unter dem europäischen Durchschnittswert von 101 Euro.