Im niederösterreichischen Amstetten durchlebte eine Frau ein jahrzehntelanges Martyrium. Ihr Vater Josef Fritzl hielt sie 24 Jahre gefangen und zeugte mit ihr sieben Kinder.
28. August 1984: Josef Fritzl lockt seine damals 18-jährige Tochter nach deren Angaben in den Keller, betäubt sie und sperrt sie mit Handschellen gefesselt ein.
29. August 1984: Die Tochter wird als vermisst gemeldet. Kurz darauf präsentiert Josef Fritzl einen Brief, in dem die junge Frau darum bittet, nicht nach ihr zu suchen.
1988: Geburt der ersten Tochter. 1990 wird ein Sohn geboren, 1992 zweite Tochter, 1993 dritte Tochter.
19. Mai 1993: Die "Vermisste" legt nach Angaben des Vaters eine Tochter im Mehrparteienhaus der Familie ab. Am 15. Dezember 1994 wird unter gleichen Umständen ein weiteres Kind "entdeckt".
3. August 1997: Der 15 Monate alte Sohn wird "gefunden". Ein Zwillingsbruder war nach Erkenntnissen der Polizei gestorben und von Josef Fritzl im Heizkessel verbrannt worden.
16. Dezember 2002: Fritzls gefangene Tochter bringt einen weiteren Sohn zur Welt, der wie die anderen Kinder im Kellerversteck bleibt.
19. April 2008: Josef Fritzl bringt eines seiner schwerkranken Kinder ins Landesklinikum Amstetten. In den Tagen danach holt er die Gefangenen aus dem Verlies. Seiner Ehefrau erzählt er, die Tochter wäre mit den beiden Kindern nach Hause gekommen.
26. April 2008: Die Polizei greift Josef Fritzl in Begleitung seiner Tochter nahe der Klinik auf, in der das kranke Kind um ihr Leben kämpft. Die 42-jährige Tochter schildert ihr jahrzehntelanges Martyrium.
27. April 2008: Das Verlies wird geöffnet, einen Tag später legt Fritzl ein Geständnis ab. Gentests belegen später seine Vaterschaft.
16. März 2009: Prozessbeginn in St. Pölten. Fritzl muss sich wegen Mord, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, schwerer Nötigung, Sklaverei und Blutschande verantworten. Ihm droht lebenslange Haft.