Sein Gesicht versteckte der Angeklagte vor den Fotografen hinter einem blauen Aktenordner. Doch wenige Minuten später konnte sich Josef Fritzl (73) nicht mehr verbergen: Der Prozess begann. Sehen Sie Bilder zum Fall. Bilder zum Prozess.
St. Pölten. Im österreichischen St. Pölten begann der Prozess gegen den Mann, der seine Tochter 24 Jahre in einem Kellerverlies eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt hat. Fritzl legte ein Teilgeständnis ab.
Staatsanwältin Christiane Burkheiser (33) schilderte vor den zwölf Geschworenen in ihrer dramatischen Anklage, wie grausam Fritzl vorgegangen sei. 1984 habe er seine Tochter unter einem Vorwand in den von ihm schon lange vorher vorbereiteten fensterlosen Keller gelockt. Dort habe er das Mädchen angekettet und immer wieder vergewaltigt. Er habe sein Kind wie eine Sklavin gehalten, sagte Burkheiser: "Er kam, nahm sie und ging wieder."
Fritzl wird wiederholte Vergewaltigung, Inzest, fortdauernde Freiheitsberaubung und Sklaverei vorgeworfen. Außerdem wurde die Anklage auch um Mord durch unterlassene Hilfeleistung erweitert, weil er sein Baby habe sterben lassen. Dies wurde von Fritzls Verteidiger energisch bestritten.