Tausende Häuser sind bedroht. Die Bewohner sind auf der Flucht. Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger rief in der betroffenen Region den Notstand aus.
Santa Barbara. Schwere Buschbrände wüten in Kalifornien und bedrohen Tausende Häuser. Wie die Behörden am Freitag (Ortszeit) mitteilten, liegen etwa 3000 Gebäude im Raum Santa Barbara in der Gefahrenzone. Mindestens 75 Häuser sind seit Mittwoch abgebrannt. Das Ausmaß des Schadens sei aber erst abzusehen, wenn die geräumten Wohngebiete wieder zugänglich sind, hieß es. Die Feuersbrunst hat mehr als zwanzigtausend Menschen in die Flucht getrieben, darunter auch das Model Kathy Ireland. Sie teilte via Twitter mit, dass sie ihr Haus verlassen musste und nun eine Unterkunft suche. Stars wie Michael Douglas, Oprah Winfrey und Rob Lowe besitzen Villen in dem malerischen Küstenort.
Kühlere, feuchte Luft vom Meer kam den rund 2400 Feuerwehrleuten am Freitagabend (Ortszeit) zu Hilfe. Feuerwehrchef Tom Franklin warnte aber vor einem „Achterbahneffekt“ je nach Heftigkeit der Winde. „So unvorhersehbar das Wetter ist, so unvorhersehbar ist auch das Feuer.“ Zunächst hatten die Einsatzteams am Donnerstag bei abflauenden Winden erste Erfolge gemeldet. Ein Übergreifen der Feuersbrunst aus dem hügeligen Hinterland auf den Ort Santa Barbara konnte verhindert werden. In der Nacht zum Freitag fachten die gefürchteten „Sundowner“-Winde, die erst nach Sonnenuntergang aufleben, die Flammen aber erneut an. Sie legten weitere Häuser, darunter auch Millionen Dollar teure Villen, in Schutt und Asche.
Tausende Menschen suchten Notunterkünfte auf. Robert und Zoila Peters, die schon 1990 ein Haus durch ein Buschfeuer verloren hatten, mussten auch diesmal vor dem Flammen flüchten. „Letzte Nacht mussten wir erneut um unser Leben laufen“, sagte Zoila Peters der Zeitung „Santa Barbara Independent“. „Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Wir warten so lange es ging, doch dann explodierte plötzlich der ganze Berg hinter uns“, berichtete die Kalifornierin über den Feuersturm.
Trotz eines massiven Löscheinsatzes waren bis zum Freitagabend (Ortszeit) erst zehn Prozent der Flammen eingedämmt. Die Ursache für die Buschbrände war zunächst unbekannt. Die Polizei bat die Bürger um Hinweise auf mögliche Spuren. Bereits im vergangenen November waren nahe Santa Barbara 200 Häuser einem Buschfeuer zum Opfer gefallen.