Nach fast einer Woche können die Menschen im Waldbrandgebiet in Kalifornien vorerst aufatmen. Durch einen Wetterumschwung hat sich die Situation zwar verbessert. Aber die Angst bleibt.

Santa Barbara. Fast eine Woche wüteten die Waldbrände in Kalifornien, jetzt ist Besserung in Sicht. Im Küstengebiet um Santa Barbara zerstörte der Großbrand bereits 80 Häuser. Inzwischen ist er laut Behördenangaben zu 40 Prozent unter Kontrolle. Nachlassender Wind, sinkende Temperaturen und leichter Regen sorgten für etwas Erleichterung, tausenden Menschen wurde die Rückkehr in ihre Häuser gestattet.

„Dank des Wetters hat sich das Feuer in der vergangenen Nacht beruhigt“, sagte der Polizeichef von Santa Barbara, Dave Sadecki, dem örtlichen Fernsehsender NBC4. Die Feuerwehr ging davon aus, den Brand bis Mittwoch unter Kontrolle bringen zu können. Gleichzeitig wurde aber vor einem erneuten Wetterumschwung gewarnt, der die Flammen wieder anfachen könnte.

Vor den seit Montag wütenden Flammen mussten sich 30.500 Menschen in Sicherheit bringen, 13 Menschen wurden leicht verletzt. 80 Häuser wurden bisher zerstört, 3500 Hektar Land verwüstet. Medienberichten zufolge musste auch TV-Talkmasterin Oprah Winfrey am Freitag ihre Sachen packen und ihre 50 Millionen Dollar teure Villa in Montecito verlassen. Viele Menschen aus dem Waldbrandgebiet waren zwischenzeitlich in der Sporthalle der Universität von Kalifornien einquartiert worden, Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger stattete ihnen dort einen Besuch ab. Am Samstag durften zunächst 15.000 von ihnen in ihre Häuser zurückkehren. Auch den übrigen vor dem Feuer geflohenen Menschen wurde es erlaubt, schrittweise nach Hause zurückzukehren.

Rund 4300 Feuerwehrleute waren im Kampf gegen die Flammen im Einsatz, unterstützt von 14 Löschflugzeugen und 15 Hubschraubern. Die Kalifornier sind an Waldbrände gewöhnt. Im November 2008 brannten im Prominentenwohnort Montecito nördlich von Los Angeles hundert Häuser ab. Im Jahr 2007 kamen acht Menschen bei Waldbränden ums Leben, 2000 Häuser wurden zerstört. Ungewöhnlich trockene Winter und der Immobilienboom der vergangenen Jahre hatten das Problem zuletzt verschärft: Wohngebiete breiteten sich immer tiefer ins Buschland aus, Neubauten wurden gefährlich nahe an den Trockenwäldern errichtet und sind nun regelmäßig von den Bränden bedroht.