In der spanischen Region Valencia hat ein Feuer riesige Waldflächen vernichtet. In Nordengland hat dagegen ein schweres Unwetter viel Regen gebracht.
Valencia/London/Berlin. Ein verheerender Waldbrand hat in Ostspanien riesige Flächen von Wald- und Buschland vernichtet. Wegen der Rauchentwicklung wurden südwestlich der Hafenstadt Valencia mehrere Dörfer und Siedlungen geräumt. Mehr als 700 Menschen mussten nach Angaben der Behörden am Freitag ihre Wohnungen verlassen.
Der Ministerpräsident der Region Valencia, Alberto Fabra, bezeichnete den Brand als die „schlimmste Katastrophe seit Jahren“. Die Flammen griffen auch auf die Müllkippe der Hafenmetropole bei der Ortschaft Dos Aguas über. Die Abfälle aus der Regionalhauptstadt wurden vorerst zu einer anderen Deponie gebracht, deren Kapazität allerdings nur für wenige Tage ausreichen dürfte.
Die Rauchwolken wurden vom Wind bis in die 50 Kilometer entfernt gelegene Hafenstadt getrieben. Die Ursache des Feuers war zunächst nicht bekannt. Nach Angaben der Behörden deuteten erste Anzeichen darauf hin, dass eine Unachtsamkeit den Brand ausgelöst haben könnte.
Regen im Norden Englands
Während Spanien gegen Feuer kämpft, ist es in Großbritannien zu nass. Nach schweren Regenfällen und Unwettern sind Teile Nordenglands am Freitag von Hochwasser nahezu lahmgelegt worden. Tausende Häuser waren den zweiten Tag in Folge ohne Strom, Straßen waren gesperrt, der Zugverkehr musste stellenweise gestoppt werden und Schulen blieben geschlossen. Betroffen waren auch Regionen in Mittelengland, Schottland und Nordirland.
+++ Flammen, Windhosen, Blitze: Unwetter richten Schäden an +++
Am Donnerstag war ein Mann in der Region Shropshire nahe der walisischen Grenze ertrunken, nachdem er von den Fluten eines Flusses mitgerissen worden war. Eine der wichtigsten Zugstrecken im Nordosten Englands zwischen Newcastle and Berwick-Upon-Tweed musste nach einem Erdrutsch in der Nacht zum Freitag gesperrt werden.
Hunderte Passagiere auf dem Weg von London nach Glasgow mussten wegen eines Erdrutsches in der Region Cumbria im Nordwesten Englands 15 Stunden lang in einem Zug ausharren. Später brach dann in dem Unglückszug auch noch ein Feuer aus, das aber keine ernsthaften Folgen hatte.
Bereits am Mittwoch waren in Belfast mehrere Häuser durch Hochwasser schwer beschädigt worden. Für Freitag wurden weitere vereinzelte Regenschauer erwartet.
Hochsommer in Deutschland startet mit Blitz und Donner
Schwere Unwetter haben in vielen Regionen Deutschlands am Freitag den Berufsverkehr durcheinandergebracht. Nach Blitzschlägen musste die Feuerwehr zahlreiche Brände an Häusern und Bauernhöfen löschen, es entstand Millionenschaden. Im Südwesten stürzten Bäume um und blockierten Straßen. Auf Bahnlinien in Schleswig-Holstein und Hessen führten Blitze zu Störungen. Auch für die kommenden Tage rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) bei wechselhaftem Wetter mit Schauern und Gewittern.
Beim Durchzug des Tiefdruckgebiets Lisa habe es in der Nacht zum Freitag über Nordrhein-Westfalen 10 000 Blitze gegeben, berichtete Franzjosef Molé vom Deutschen Wetterdienst in Essen. Starkregen setzte so mancher Rauferei enttäuschter Fußballfans ein Ende. Viele Keller und Unterführungen füllten sich mit Wasser.
In Hessen wurden nach einem Blitzeinschlag auf der Bahnstrecke bei Weimar-Niederwalgern fünf Personenzüge vorübergehend gestoppt, wie die Deutsche Bahn berichtete. Starker Regen behinderte die Autofahrer auf der Bundesstraße 54 bei Haiger: Wegen Überschwemmungen sei die Straße am Morgen für etwa 40 Minuten gesperrt worden, teilte die Polizei mit. Auch in Schleswig-Holstein behinderte ein Blitzschlag den Betrieb einer Regionalbahn.
Grund der Gewitter war nach Angaben des DWD in Essen das Aufeinandertreffen kälterer Atlantikluft aus dem Westen und feuchtwarmer Luft aus dem Süden. Für den Freitagabend waren weitere Unwetter mit starkem Regen, Hagel und Sturmböen angekündigt. Vereinzelt seien auch Tornados möglich. Am Samstag sollte sich die Wetterlage etwas beruhigen.