Der in Untersuchungshaft sitzende mutmaßliche Autobrandstifter handelte alleine. Persönlicher Frust und Geldnöte waren die Gründe.
Berlin. Die Berliner Polizei hat keine Hinweise darauf, dass der in Untersuchungshaft sitzende mutmaßliche Autobrandstifter Komplizen hatte. Ein Sprecher sagte am Dienstag in Berlin, es gebe keine Erkenntnisse, dass es Mittäter gegeben habe. Zuvor hatten Medienberichte zu den Ermittlungen der Polizei Verwirrung ausgelöst. Die Ermittler hätten derzeit auch keine weiteren, konkreten Verdächtigen im Visier, hieß es.
In den Nächten gibt es in der Hauptstadt nach wie vor eine erhöhte Polizeipräsenz. Auch die Bundespolizei ist weiter im Einsatz. Die Ermittlungen gegen den geständigen Brandstifter werden laut Staatsanwaltschaft möglicherweise bis zum Jahresende dauern.
Der 27-Jährige war am Freitag festgenommen worden. Er gab zu, zwischen Juni und August dieses Jahres 67 Autos der Marken Audi, BMW und Mercedes direkt angezündet zu haben. 35 weitere Wagen wurden durch die Flammen oder die Hitze beschädigt. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung erlassen.
+++ Kampf gegen Autobrandstifter: Streifen und Vernehmungen +++
Der gelernte Maler und Lackierer, der bei seiner Mutter wohnte, gab laut Polizei persönlichen Frust, soziale Unzufriedenheit und Geldnöte wegen seiner Arbeitslosigkeit als Motiv an. Verbindungen zur linksextremistischen Szene soll der Einzeltäter nicht haben.
In diesem Jahr wurden in Berlin nach Angaben der Polizei mehr als 470 Fahrzeuge direkt angezündet sowie weitere 183 Wagen durch Feuer mitbeschädigt. Dabei werden von den direkten Brandstiftungen 171 als politisch motivierte Taten eingeschätzt. Die Täter werden im linksextremistischen Spektrum vermutet.