Mit mehr als 90 Stundenkilometern raste der Lokführer an einem Haltesignal vorbei in einen stehenden Zug. Zehn Menschen mussten sterben.
Neu Delhi. Beim Zusammenstoß zweier Passagierzüge sind im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden. Insgesamt entgleisten nach Polizeiangaben acht Waggons, drei davon wurden schwer beschädigt. Ein Sprecher der staatlichen indischen Eisenbahn sagte am Mittwoch, ein Passagierzug sei am Vorabend an einem Haltesignal mit mehr als 90 Stundenkilometern auf das Ende eines stehenden Zugs geprallt. Nach ersten Ermittlungen habe der Lokführer des auffahrenden Zuges zuvor Haltesignale ignoriert.
Ein Polizeisprecher sagte, mehrere Verletzte schwebten in Lebensgefahr. Nach Angaben der Bahn wurden die Bergungsarbeiten am Mittwoch beendet. In Indien kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Der jüngste Unfall war bereits der vierte seit vergangenem Juli.
Im vergangenen Monat waren beim Zusammenprall zweier Züge im ostindischen Bundesstaat West Bengalen ein Mensch getötet und 38 weitere verletzt worden. Im Juli starben im nordindischen Bundesstaat 69 Menschen, als ein Zug entgleiste . Ebenfalls im Juli kamen 38 Menschen ums Leben, als ein Zug in Uttar Pradesh einen Bus mit einer Hochzeitsgesellschaft rammte.