Der Hurrikan rast mit 185 Kilometern pro Stunde heran. Menschen in niedrig gelegenen Stadtteilen könnten ihre Häuser verlassen müssen.
Washington/New York. Nach den Verwüstungen auf den Bahamas hat der mächtige Hurrikan „Irene“ am Donnerstag seinen Weg in Richtung US-Ostküste fortgesetzt. In New York erwägt Bürgermeister Michael Bloomberg bereits Evakuierungen niedrig gelegener Stadtgebiete. Bundesstaaten an der Ostküste verhängten bereits vorbeugend den Notstand in einigen Regionen.
US-Präsident Barack Obama hat für North Carolina den Notstand verhängt. Hurrikan „Irene“ wird voraussichtlich am Samstag an der Südostküste eintreffen und dann auch über Washington und New York hinwegziehen. Dennoch will Obama seinen Urlaub auf der Atlantikinsel Martha’s Vineyard nicht abbrechen. Der Hurrikan nimmt vor der Ostküste an Stärke zu. Bis zu 65 Millionen Menschen könnten von dem Wirbelsturm betroffen sein.
Laut TV-Berichten flohen Tausende Menschen aus Feriengebieten in North Carolina. US Kriegsschiffe verließen den Hafen Norfolk (Virginia), um sich auf hoher See in Sicherheit zu bringen.
Während der Hurrikan nach bisherigen Vorhersagen an dem Urlauberstaat Florida sowie an Georgia und South Carolina vorbeiziehen soll, könnte er am Wochenende in North Carolina auf Land treffen, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami berichtete.
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Der Wirbelsturm entwickelte am Donnerstag in seinem Zentrum Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometer in der Stunde. Er hatte sich am vergangenen Wochenende in der Ostkaribik gebildet und vor allem Puerto Rico und die Dominikanische Republik heimgesucht.
Danach zog er von Südosten über die gesamte Inselkette der Bahamas hinweg und richtete auch dort erhebliche Zerstörungen an. Auf fast allen Inseln fielen Bäume und Telefonmasten um und es wurden Hausdächer abgedeckt. Berichte über Tote und Verletzte lagen zunächst nicht vor.
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Wegen des erwarteten Hurrikans „Irene“ ist auch die für dieses Wochenende geplante Einweihung eines Denkmals für den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King in Washington abgesagt worden. Wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten, wurde die Zeremonie anlässlich des 48. Jahrestags der bekannten Rede „I Have a Dream“ auf den September oder Oktober verschoben. Am Sonntag hätte unter anderen auch US-Präsident Barack Obama am Denkmal auf der National Mall eine Rede halten sollen. US-Meteorologen sagten heftige Winde und Regen für Washington voraus, wenn der Hurrikan am Wochenende über die Ostküste hinwegzieht. (dpa/dapd)