Der Versicherer Lloyd's hat die geplanten Michael Jackson-Konzerte mit über 17 Millionen Dollar versichert. Eine Zahlung soll nun verhindert werden.
Los Angeles. Die britische Versicherungsbörse Lloyd's of London ist im Streit um Michael Jacksons geplatzte Londoner Konzerte vor Gericht gegangen. Wie der Internetdienst „Tmz.com“ am Montag berichtete, wirft der Versicherer dem kalifornischen Konzertveranstalter AEG Live und Jacksons Nachlassverwalter Betrug vor. Der Nachlassverwalter Michael Jackson Estate hatte laut „Tmz.com“ 17,5 Millionen US-Dollar (knapp 12 Millionen Euro) für die versicherten ausgefallenen Konzerte eingefordert. Lloyd's sehe den Vertrag jedoch als nichtig an, weil beim Abschluss Jacksons Gesundheitszustand nicht korrekt angegeben worden sei.
Die „This Is It“-Konzerttournee sollte mit Dutzenden Auftritten in der Londoner O2-Arena das Comeback des „King of Pop“ werden. Der Popstar war jedoch am 25. Juni 2009, kurz vor Beginn der Londoner Konzertreihe, an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben.
Lloyd's argumentiert „Tmz.com“ zufolge, dass Jackson und AEG wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Sängers verschwiegen hätten. Jackson habe unter anderem nicht angegeben, dass er verschreibungspflichtige Medikamente nehme, darunter die Behandlung mit dem Narkosemittel Propofol. Außerdem habe er angegeben, außer Schönheitschirurgen seit 2005 keinen Arzt mehr aufgesucht zu haben. Lloyd's möchte erreichen, dass der Richter den Vertrag für null und nichtig erklärt.
Anwalt Howard Weitzman, der den Jackson-Nachlassverwalter vertritt, hielt Lloyd's vor, der Versicherer wolle sich vor der Zahlung eines „berechtigten Anspruchs“ drücken.
Der „King of Pop“ wurde 50 Jahre alt. Jacksons damaliger Arzt, Conrad Murray, ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil er ihm das Narkosemittel gegeben haben soll. Der Prozess soll in diesem Herbst beginnen . (dpa)