Dem Leibarzt von Michael Jackson wird vorgeworfen, den Tod des “King of Pop“ fahrlässig herbeigeführt zu haben. Murray fühlt sich unschuldig.
Los Angeles/New York. Der Prozess gegen Michael Jacksons Leibarzt Dr. Conrad Murray rückt näher: Der Superior Court in Los Angeles hat Hunderte von Bürgern vorgeladen, um ihre Eignung als Geschworene zu prüfen. Das teilte eine Sprecherin des Gerichts der mit. Die Vorauswahl von etwa 200 Juroren sollte am späteren Donnerstag beginnen und bis zum Wochenende abgeschlossen sein. Die endgültige Entscheidung über die Jury wird beim offiziellen Prozessauftakt am 4. Mai getroffen, hieß es. Außer den 12 Juroren will das Gericht ein gutes Dutzend Ersatzgeschworene auswählen, die im Fall von Erkrankungen oder anderen Problemen einspringen können.
Murray (58) wird vorgeworfen, den Tod des 50 Jahre alten Sängers am 25. Juni 2009 fahrlässig herbeigeführt zu haben, indem er Jackson mehrere Schlaf- und Narkosemittel verabreichte. Der „King of Pop“ starb wenige Tage vor seiner geplanten Comeback-Tour in London an Herzversagen. Bei einer Verurteilung drohen seinem Leibarzt bis zu vier Jahre Haft.
Richter Michael Pastor hatte den ursprünglich für Ende März anberaumten Prozessbeginn um sechs Woche verschoben, um der Anklage und der Verteidigung mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben. Murray hatte im Januar bei der Anklage wegen fahrlässiger Tötung auf „nicht schuldig“ plädiert. Experten rechnen damit, dass der Prozess bis zu sechs Wochen dauern könnte. Es wird zumindest zeitweise im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt.
Das Gericht hatte in Kalifornien ein Berufsverbot für Murray verhängt. Es gilt allerdings nicht für Nevada und Texas, wo der Afroamerikaner aus Grenada noch Patienten hat. Murray ist nach Zahlung einer Kaution weiter auf freiem Fuß. Bis zum Prozessbeginn darf er in seiner Praxis in Houston arbeiten.