Das große Feuer in der Moorlandschaft Amtsvenn ist gelöscht. Doch es wird Jahrzehnte dauern bis sich das Naturschutzgebiet vollkommen erholt.
Gronau. Nach dem verheerenden Brand im Naturschutzgebiet Amtsvenn an der deutsch-niederländischen Grenze kokeln immer noch etliche Glutnester unter dem Boden des Hochmoores. Es werde noch Tage dauern, bis die bedrohlichen Stellen gelöscht seien, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Gronau am Montag. „Es sei denn, es regnet richtig“, erklärte er. Ansonsten könne das Feuer im glühenden Torfboden jederzeit neu aufflammen. Der Brand im Amtsvenn hatte am Wochenende eine Fläche von 120 Hektar auf deutscher und 80 Hektar auf niederländischer Seite verwüstet. In der seltenen Tier- und Pflanzenwelt des Moors richtete der Brand riesige Schäden an.
Die Flammen in dem unbewohnten Moorgebiet waren am Sonntag gelöscht gewesen. In der Nacht zu Montag sorgten Berieselungsanlagen dafür, dass kein neues Feuer ausbrach, sagte Feuerwehrsprecher Martin Bültmann. Noch mindestens drei Tage pflügen jetzt rund 50 deutsche und niederländische Feuerwehrleute das trockene Moor weiter auf der Suche nach Glutnestern um. „Mit Fahrzeugen kommen wir da nicht durch“, sagte Bültmann. Die Unwegsamkeit des Geländes hatte schon die Löscharbeiten am Wochenende sehr erschwert.
Nach Einschätzung von Experten wird die Moorlandschaft Jahrzehnte brauchen, um sich von dem Brand zu erholen. „Für das Moor ist das eine große Katastrophe“, sagte die Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu) in NRW, Birgit Königs, am Montag in Düsseldorf. Ein Großteil der Kleinflora und -fauna sei vernichtet worden, berichtete ein Nabu-Sprecher in Steinfurt.
Das Naturschutzgebiet Amtsvenn dient vielen seltenen Pflanzen und Kleintieren als Lebensraum. Unter anderem leben dort Moorfrosch, Waldeidechse und Neuntöter. Sie kommen mit den wenigen Nährstoffen aus, die ihnen der Torfboden bietet. „Durch die Asche gelangen jetzt zu viele Nährstoffe in das Moor“, sagte Königs. Das störe die empfindlichen Arten.