Jackson-Fans ärgern sich über ein Kunstwerk, das den Vorfall im Berliner Adlon Hotel darstellt. Damals hielt der Sänger sein Baby aus dem Fenster.
London. Zwei Skulpturen des 2009 verstorbenen Popstars Michael Jackson erregen derzeit die Gemüter in Großbritannien. Seine Fans ärgern sich über ein im Fenster eines Tonstudios in London installiertes Kunstwerk, das Jackson zeigt, wie er sein Baby aus dem Fenster hält - in Anspielung auf einen Vorfall, der sich im November 2002 in Berlin ereignete. Damals hielt Jackson seinen neun Monate alten Sohn Prince Michael II aus dem Fenster des Hotels Adlon, um ihn den Fans zu präsentieren. Der Vorfall löste einen Aufschrei der Empörung aus. Ebenso empört sind nun die Jackson-Fans über die Skulptur „Madonna und Kind“ der in Schweden geborenen Künstlerin Maria von Köhler.
Auf der Website des Studios hieß es in einem Kommentar, Jacksons Fans seien Tag für Tag mit Lügengeschichten und der „Boulevard-Mentalität“ konfrontiert. In einem anderen Eintrag war von „Ignoranz, Grausamkeit und fehlendem Mitgefühl“ die Rede. Tonstudio-Chef Viv Broughton verteidigte das Objekt als „wohlüberlegte, provozierende Stellungnahme zu Ruhm und Anbetung der Stars durch ihre Fans“. Dass dies richtig sei, bestätigten die Kommentare zu dem Kunstwerk.
Eine riesige Statue des „King of Pop“ vor dem Fußballstadion von Fulham im Westen Londons ärgert wiederum die Fans des Vereins. Club-Präsident und Jackson-Freund Mohamed Fayed hatte die Statue in Auftrag gegeben und am Wochenende enthüllt. Sie zeigt Jackson in engen Hosen und einer Jacke mit Schulterpolstern mit einem Mikrofon in der Hand.
Fayed hatte die Statue zunächst vor seinem Luxuskaufhaus Harrods in London errichten wollen, das Kaufhaus jedoch im Mai 2010 verkauft. Dass es nun ausgerechnet vor ihrem Stadion steht, sorgte unter den Fulham-Fans für Unverständnis, da Jackson bis auf einen Stadion-Besuch keinerlei Bezug zu ihrem Verein gehabt habe. Andere kritisierten, die Skulptur sehe aus wie eine Action-Spielzeugfigur. Club-Präsident Fayed reagierte barsch: Wer das Kunstwerk nicht möge und ein solches Geschenk nicht schätze, solle sich zum Teufel scheren.