US-Stars wie Lady Gaga oder Justin Timberlake wurden Opfer der Hacker aus dem Ruhrgebiet. Sängerin Kesha wurde mit privaten Fotos erpresst.
Duisburg. Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei Computerhacker wegen des Verkaufs von unveröffentlichten Musiktiteln von Stars wie Lady Gaga, Kesha und Mariah Carey erhoben. Den 18 und 23 Jahre alten Männern aus Duisburg und Wesel werden insgesamt 130 Verstöße gegen das Urheberrechtsgesetz und 98 Fälle des Ausspähens von Daten vorgeworfen. Beide sollen die Taten weitgehend gestanden haben, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Einen konkreten Verhandlungstermin vor dem Jugendschöffengericht gibt es bislang noch nicht.
Zwischen 2009 und 2010 sollen sich die jungen Männer mithilfe von Trojanern, speziellen Computerprogrammen zum Ausspionieren von fremden Rechnern, Zugriff auf Computer und E-Mailadressen der Musikindustrie verschafft haben. Dabei spähten sie unveröffentlichte Lieder aus und boten sie danach zum Verkauf an. Betroffen waren den Angaben zufolge Songs von Lady Gaga, Mariah Carey, Leona Lewis und Kesha. Die Verkaufserlöse sollen mehr als 15.000 Euro betragen haben.
Einem der Männer wird zudem vorgeworfen, die Sängerin Kesha mit privaten Fotos erpresst zu haben. Die Bilddateien wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Computer der US-amerikanischen Popsängerin heruntergeladen und dann mit einer Veröffentlichung gedroht. Statt Geld forderte der Beschuldigte ein sogenanntes Shoutout. Dabei handelt es sich um die Aufnahme einer Empfehlung der Künstlerin, mit der der Hacker seinen Bekanntheitsgrad in der Szene steigern wollte.