Duisburg. Ein neuer spektakulärer Fall von Internetkriminalität: Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei deutsche Hacker, die sich über Trojaner (Spionageprogramme für Computer) Zugang zu den E-Mail-Konten, Dateien und Kreditkarteninformationen internationaler Stars wie US-Popdiva Lady Gaga, 24, und Sänger Justin Timberlake, 29, verschafft haben. Damit sollen ein 17 Jahre alter Duisburger und ein 23-Jähriger aus Wesel nach einem Bericht der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung Musiker, Manager und Plattenfirmen unter Druck gesetzt haben, da sie direkten Zugriff auf private Fotos, Passwörter und vor allem auf bislang unveröffentlichte Musiktitel hatten.
Um zu verhindern, dass die Lieder unkontrolliert in Umlauf kommen, sollen Alben früher auf den Markt gebracht worden sein. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden ist, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte ein Justizsprecher. Die beiden mutmaßlichen Täter, über deren Aktionen die Polizei eine 1000-seitige Akte angelegt hat, waren in einer Hackergruppe aktiv.
Die Liste der betroffenen Stars liest sich wie das Who's who der US-Popmusik-Szene. Ausspioniert wurden unter anderen auch die Sängerinnen Keisha und Kelly Clarkson. Unter den Dateien, die auf den Rechnern der Hacker gefunden wurden, kamen pikante Details zutage - beispielsweise Sexfotos einer namhaften Musikerin, Aufnahmen von der frisch operierten Brust einer Künstlerin und knapp 10 000 Musikstücke, die zur Zeit der Speicherung noch nicht auf dem Markt waren.