Vor der Südinsel Neuseelands sind 107 Grindwale gestrandet und gestorben. Touristen haben sie auf einem abgelegenen Strand entdeckt.

Wellington. Gut 100 Grindwale sind in Neuseeland ohne Überlebenschance in einer abgelegenen Bucht gestrandet. Die Hälfte der 107 Tiere war bereits verendet, als Wildhüter die Bucht erreichten, sagte ein Wildhüter der Naturschutzbehörde am Montag im Rundfunk. Die anderen hätten eingeschläfert werden müssen.

Zwei ausländische Touristen hatten die Grindwale am Sonntag in der Mason-Bucht auf der Stewart-Inseln im Süden Neuseelands entdeckt und die Behörden alarmiert. Wie lange die Tiere schon auf dem Strand waren, war unklar. Als die Wildhüter die Bucht erreichten, lagen die Tiere zwar noch teilweise im Wasser, aber die Flut ging zurück. Die noch lebenden Tiere wären unter der Sonne und ohne Wasser verbrannt. Die Wildhüter beschlossen deshalb, die noch lebenden 48 Tiere einzuschläfern.

In Neuseeland stranden häufig Wale. Im vergangenen Monat starben 24 Pilotwale, eine andere Bezeichnung für Grindwale, nachdem sie an einen Strand auf der Nordinsel geschwommen waren. Im Dezember 2009 verendeten mehr als 120 Wale in der Nähe der Golden Bay und an der Ostküste der Nordinsel. Wissenschaftler vermuten, dass die Tiere in flachem Gewässer Orientierungsprobleme haben oder dass sich ein krankes Tier auf dem Weg zum Strand zu eine Art Leitwal entwickelt, dem die anderen dann folgen.