Niemand weiß, warum immer wieder Wale stranden. In Neuseeland ist wieder eine Gruppe in seichtes Wasser geraten. Helfer kämpften um ihr Überleben.

Wellington. Nach der Massenstrandung von rund 80 Walen haben Freiwillige in Neuseeland am Mittwoch um das Leben der Tiere gekämpft. Mindestens 40 verendeten aber bis zum Abend. Die anderen Tiere wurden in seichtem Wasser von der Brandung immer wieder gegen die Felsen geworfen. Die Umweltschutzbehörde fürchtete das Schlimmste. Hohe Wellen und starker Wind ließen den Freiwilligen keine Chance, die Tiere weit genug hinaus aufs Meer zu bugsieren. Deshalb sollten sie an Donnerstag auf Lastwagen zu einer ruhigeren Bucht transportiert werden.

Die Behörde appellierte an die Bevölkerung zu helfen, um die Tiere über Nacht am Leben zu erhalten. Sie müssen immer wieder mit Wasser benetzt werden. „Wir brauchen so viele Freiwillige wie möglich“, sagte Mitarbeiter Jonathan Maxwell. „Wir setzen alles daran, so viele wie möglich zu retten, aber natürlich hat die Sicherheit unserer Helfer höchste Priorität.“ Die Einsatzkräfte konnten zunächst neun Wale zurück ins Meer bugsieren, doch mussten später einige, die zu schwach zum Überleben waren, eingeschläfert werden.

Die Wale stießen in der Spirits Bay, einer Bucht im nördlichen Teil der Nordinsel, an Land. Weil die See so rau war, konnten Experten kaum feststellen, wie viele Tiere noch vor der Küste waren. Grindwale seien besonders soziale Artgenossen, sagte Mark Simpson von der Walschutzorganisation „Project Jonah“ in einem Interview. „Sie versuchen, sich gegenseitig zu helfen, und so kommen immer mehr in die Bucht und sitzen fest.“

Warum Wale sich immer wieder in seichtes Wasser verirren, ist unklar. Möglicherweise folgen sie einem kranken Artgenossen, der die Orientierung verloren hat. Andere Experten meinen, Krach im Meer durch U-Boote und Ölbohrungen störe das Gehör und damit die Verständigung der Wale.