Die Behörde prüft nun auch, ob Verfahren gegen konkrete Beschuldigte des Loveparade-Unglücks mit 21 Toten eingeleitet werden müssen.
Duisburg. Knapp ein halbes Jahr nach dem Unglück bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten stehen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt vor dem Abschluss. Die Behörde prüfe nun die Einleitung von Verfahren gegen konkrete Beschuldigte, bestätigte die Duisburger Staatsanwaltschaft am Dienstag entsprechende Berichte der „Rheinischen Post“ und der WAZ-Mediengruppe. Namen nannte die Staatsanwaltschaft aber nicht.
Zum Kreis der möglichen Beschuldigten sollen nach WAZ-Informationen Mitarbeiter der Stadt Duisburg, des Loveparade-Veranstalters und ein Polizeibeamter zählen. „Wir kommentieren das nicht“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg, Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp. Auch zum Zeitraum bis zu einer möglichen Anklageerhebung wollte sich Haferkamp nicht äußern.
Laut Staatsanwaltschaft arbeiten weiterhin mehr als 80 Ermittler an der Aufklärung der Katastrophe. Bislang wurden demnach mehr als 2100 Menschen vernommen: 1300 Loveparade-Besucher und sonstige Zeugen, 236 Polizisten, 351 Feuerwehrleute und Rettungskräfte, 215 Mitarbeiter des Veranstalters und von Sicherheitsdiensten sowie 39 Beschäftigte der Stadt Duisburg.
Während der Loveparade am 24. Juli war an einem überfüllten Zugangstunnel eine Massenpanik ausgebrochen. 21 Menschen starben, mehr als 500 wurden verletzt. (afp)