Zur Verlobung in Kenia steckte der Prinz seiner zukünftigen Ehefrau das Schmuckstück an den Finger, das einst seine Mutter trug.
London/Berlin. 30 Jahre nach der Trauung von Prinz Charles und Lady Diana steht im Hause Windsor eine neue Traumhochzeit bevor: Nach jahrelanger Bindung und heimlicher Verlobung wird Prinz William im nächsten Jahr seine Freundin Catherine „Kate“ Middleton heiraten. „Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt“, sagte William am Dienstag im Blitzlichtgewitter von Fotografen im Londoner St. James’ Palace. Middleton nannte es „eine gewaltige Perspektive“, bald Mitglied der königlichen Familie zu sein. Der Prinz erinnerte an seine 1997 bei einem Autounfall gestorbene Mutter Diana, die in Großbritannien noch immer als „Königin der Herzen“ verehrt wird. William habe Kate bei der Verlobung in Kenia jenen Ring an den Finger gesteckt, den einst auch seine Mutter Lady Diana getragen habe, teilte das Büro des Prinzen mit.
William erklärte, es sei für ihn wichtig gewesen, Kate den Ring zu geben. „Ich wollte sicher gehen, dass meine Mutter diesen Moment nicht verpasst“, sagte der 28-Jährige. Der Ring ist mit blauem Saphir und Diamanten besetzt. Williams Vater Prinz Charles hatte ihn im Februar 1981 zur Verlobung seiner damaligen Braut Diana Spencer überreicht. William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, sei mit der sechs Monate älteren Kate bereits seit Oktober verlobt. Sie hätten sich die Ehe auf einer Reise in Kenia versprochen. Queen Elizabeth II. ließ über eine Sprecherin des Buckingham-Palastes erklären, die Monarchin und ihr Ehemann Prinz Philip „freuen sich für die beiden“. Williams Vater PrinzCharles, Großmutter Queen Elizabeth II. sowie die Eltern der Braut seien zuvor informiert worden. Das Paar ist bereits seit 2003 zusammen. Die Hochzeitsglocken sollen der Mitteilung zufolge im kommenden Frühjahr oder Sommer in London läuten - wo genau, wird erst noch bestimmt.
Königlich: Prinz William
Williams Eltern hatten 1981 in der St. Pauls Kathedrale geheiratet, die Queen in der Westminster Abbey, wo Diana 1997 auch zu Grabe getragen wurde. Die Kunde von der royalen Vermählung wurde in der noch immer weitgehend monarchietreuen britischen Öffentlichkeit mit großer Freude aufgenommen. Die BBC berichtete stundenlang über nichts anderes. Premierminister David Cameron nannte die Nachricht „unglaublich aufregend“. Das Kabinett habe geschlossen applaudiert. Die Queen und ihr Mann Prinz Philip zeigten sich „entzückt“, genauso wie die Eltern von Kate, Michael und Carole Middleton. Der Bräutigam hatte bei Middleton förmlich um die Hand der schönen Kate angehalten. Nach der Hochzeit will das Paar nicht im Londoner Medientrubel, sondern abgeschiedener im Norden von Wales leben. Dort dient William bei der Royal Airforce. Kate und William lebten während ihres Kunstgeschichte-Studiums an der St.-Andrews-University in Schottland zusammen in einer Wohngemeinschaft.
Bürgerlich: Catherine Middleton
Nach monatelangen Gerüchten wurde die Beziehung der beiden Ende 2003 öffentlich. 2007 kriselte es, und es kam vorübergehend zur Trennung. Die bürgerliche Kate Middleton, deren Eltern bei der Fluggesellschaft BAtätig waren und später einen Handel mit Partyutensilien aufmachten – und damit ein Vermögen schufen – stammt aus einer konservativen Familie. Die Hochzeit im nächsten Jahr wird hunderttausende Fans des Paares und der königlichen Familie anziehen. Unklarheit herrschte zunächst über den genauen Termin. Der Kalender mit Feierlichkeiten in europäischen Adelshäusern ist im kommenden Jahr bereits gut gefüllt. Unter anderem wird Williams Großmutter, die Queen, am 21. April 85 Jahre alt.
Am 2. Juli heiratet Prinz Albert von Monaco seine Charlene. Für Kate Middleton, die eigentlich Catherine Elizabeth mit Vornamen heißt, geht damit eine lange Wartezeit zu Ende, die ihr viel Spott in den britische Medien eingebracht hatte. „Waity Katie“ nannten die Boulevardzeitungen die modebewusste junge Frau, weil der Hochzeitstermin sehr lange erwartet wurde. William hatte zunächst seine berufliche Karriere als Hubschrauberpilot vorangetrieben. Erst kürzlich hatte er noch den Wunsch geäußert, im Afghanistan-Krieg eingesetzt zu werden.