Die pakistanische Regierung schätzt, dass durch die schweren Überschwemmungen 3,2 Millionen Menschen in Not geraten sind.
Genf/Berlin/Islamabad. Von den schweren Überschwemmungen in Pakistan sind nach neuen Erkenntnissen mehr als drei Millionen Menschen betroffen. Ein Sprecher des Uno-Kinderhilfswerks Unicef sagte am Dienstag in Genf, insgesamt seien nach Schätzungen der pakistanischen Regierung 3,2 Millionen Menschen durch die Katastrophe in Not geraten. Unter ihnen seien 1,4 Millionen Kinder. Vor allem der Nordwesten Pakistans wird seit Tagen von heftigen Überschwemmungen heimgesucht. Die Behörden des Landes rechnen mit bis zu 1500 Todesopfern durch die Fluten.
Tausende Opfer der Katastrophe warten weiter auf dringend benötigte Hilfe. Die Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisationen versuchen unvermindert, in schwer erreichbare Bergregionen durchzukommen, berichtete das Deutsche Rote Kreuz am Dienstag. Die Wassermassen haben jedoch viele Brücken und Straßen mitgerissen.
„Nun kommt es darauf an, die Menschen schnell mit Trinken, Essen und Medizin zu versorgen“, berichtete Dirk Kamm, Leiter des DRK-Büros in Islamabad. Er warnte, dass sich Seuchen wie die Cholera schnell ausbreiten könnten. In den Fluten schwimmen unter anderem Tierkadaver. Außerdem sei das Wasser eine Brutstätte für Anopheles-Mücken, die Malaria übertragen.
In Regionen wie dem Swat-Tal im Nordwesten des Landes beschwerten sich Pakistaner über unzureichende Unterstützung durch die lokalen Behörden, berichtete der britische Sender BBC. Das Tal trifft das Regen-Unwetter besonders hart, weil hier in den vergangenen Monaten Kämpfe zwischen den Taliban und pakistanischen Regierungstruppen vieles verwüstet haben.