Heftige Regenfälle haben im Norden Pakistans Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst, die Hunderten Menschen das Leben kosteten.
Islamabad. Die heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im Norden Pakistans halten an und die Opferzahl steigt unentwegt. Am Sonnabend zählten die Einsatzkräfte bereits mehr als 830 Tote. Rettungstrupps und Militäreinheiten waren unterwegs in die Unglücksregion, um Zehntausenden gestrandeten Menschen zu helfen, teilten die Behörden am Sonnabend mit. Die Bundesregierung sagte dem Land finanzielle Hilfe zu. Nach heftigem Monsunregen waren Flüsse über die Ufer getreten und hatten ganze Landstriche überflutet. Nach Angaben der Provinzregierung verloren bislang etwa 400 000 Menschen ihre Häuser. Pakistanische Medien sprachen von den schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit mehr als 80 Jahren.
Der Informationsminister der besonders getroffenen Nordwest-Grenzprovinz Khyber-Pakhtunkhwa, Mian Iftikhar Hussain, bat die internationale Gemeinschaft um rasche Hilfe. Sollte es keine Unterstützung für die örtlichen Rettungskräfte geben, „könnte die Situation zu einem großen humanitären Desaster“ werden, sagte er. Die meisten Opfer habe es in den Distrikten Shangla und Swat gegeben, wo zahlreiche Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten seien, berichteten Hilfsorganisationen. Das Auswärtiges Amt in Berlin will bis zu 500 000 Euro humanitäre Soforthilfe für Pakistan zur Verfügung stellen. Das kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an. Mit dem Geld sollen unter anderem Notunterkünfte, Decken und Trinkwasser finanziert werden.
Der Monsun beginnt in Südasien in der Regel Anfang Juni und dauert bis September. In diesem Zeitraum wandert das Regengebiet vom Süden des indischen Subkontinents in Richtung Norden. Den Nordwesten Pakistans hatte der Monsun Mitte Juli erreicht. Bei den Unwettern sterben jährlich zahlreiche Opfer, schwere Schäden werden verursacht.