Erst Lommel, jetzt Löwen: Die belgischen Städte haben bei offiziellen Trauerfeiern der bei dem Busunfall in der Schweiz Getöteten gedacht.
Löwen. Im belgischen Löwen haben mehrere hundert Menschen der Opfer des Busunglücks in der Schweiz gedacht. In der Sint-Pieters-Kirche erinnerten sich Familien, Freunde und Bürger bei einem Trauergottesdienst an die toten Schüler und ihre Begleiter. Bei dem Unglück am 13. März waren 28 Menschen uns Leben gekommen, neun davon aus dem Löwener Ortsteil Heverlee und Umgebung. Die kleine Gemeinde Lommel im Norden Belgiens hatte ihre Toten bei einer Feier am Vortag geehrt.
Wie auch in Lommel waren der belgische Premier Elio Di Rupo und das Königspaar Albert II und Paola sowie der belgische EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy anwesend, ebenso der niederländische Regierungschef Mark Rutte und Kronprinz Willem-Alexander mit Frau Maxima. In dem Unglücksbus saßen auch Niederländer. Die Königin weinte. Doch auch in Löwen hielten sich die anwesenden Würdenträger im Hintergrund - die Feier sollte den Angehörigen und Mitschülern Raum für ihren Schmerz geben.
„Du hast dich nicht verabschiedet, du hast nicht Adieu gesagt“, sagte ein Vater. „Für uns wird dein Lächeln niemals vergehen.“ Kinder stellten Kerzen auf die sieben weißen Särge, die in der ehrwürdigen Sint-Pieters-Kirche aufgebahrt standen, mit den Fotos der Toten. Mitschüler lasen aus dem Reisetagebuch der Skifreizeit und eine Mutter sprach noch einmal zu ihrer „kleinen Prinzessin“: „Es wäre dein Geburtstag gewesen, aber nun wirst du nie zurückkehren.“
Einer der beiden getöteten Busfahrer wurde am Donnerstag zu Grabe getragen. Bei der Beerdigung im benachbarten Aarschot erinnerte sich seine junge Witwe liebevoll an ihren Mann, so die Nachrichtenagentur Belga. In einer schriftlichen Botschaft dankte sie den Eltern der getöteten Fahrgäste für ihre Blumengaben. „Es tut mir leid“, schrieb die Frau, auch wenn sie nicht wisse, was sich in dem Bus abgespielt habe.
Derweil sollten die letzten schwerverletzten Schüler am Donnerstag aus der Schweiz in ihr Heimatland Belgien gebracht werden, berichtete Belga unter Berufung auf die belgische Gesundheitsbehörde. Die Mädchen haben Verletzungen am Schädel oder Rückenmark und lagen zeitweise im Koma.