Anne Sinclair war jahrelang eine der bekanntesten Journalistinnen Frankreichs. Für ihren Mann gab sie dann ihre Karriere als TV-Moderatorin auf.
Paris. Die Frau des früheren IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn, Anne Sinclair (63), sieht sich und ihren Mann als Medien-Opfer. In einem Interview der Zeitung „Le Parisien“ (Montagausgabe) betonte die frühere Star-Journalistin mit Blick auf die Berichterstattung über die Sex-Affäre ihres Mannes: „Es war legitim, über so ein Ereignis zu berichten, dessen politische Bedeutung ich gar nicht kleinrede; aber ich finde, dass die Grenzen zum Voyeurismus und zur Inquisition überschritten wurden.“
Die in New York geborene Sinclair bestätigte auch Probleme, ihren französischen Ausweis zu erneuern. „Ja, das hat mich schockiert. Ich habe mir bewusst gemacht, dass es Leute gibt, deren Recht auf die französische Staatsbürgerschaft angezweifelt wird, obwohl sie durch alles bestätigt wird.“ Sinclair, seit neuestem Herausgeberin der Frankreich-Ausgabe der Internet-Zeitung „Huffington Post“, äußerte sich anläslich der Vorstellung ihres Buches „21, rue de la Boétie“. Sie porträtiert darin ihren Großvater, den damals mit Pablo Picasso befreundeten Kunsthändler Paul Rosenberg.
Sinclair war jahrelang eine der bekanntesten Journalistinnen Frankreichs. Für ihren Mann Dominique Strauss-Kahn gab sie dann ihre Karriere als TV-Moderatorin auf. Das Engagement bei der „Huffington Post“ ist ihr erster großer Job, seit Strauss-Kahn im Mai über eine Sex-Affäre stürzte. Er musste nicht nur den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds, sondern auch seine Hoffnungen auf die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten aufgeben.