Unter Tränen mussten zwei Kandidaten gehen - obwohl sich Stefan Raab und seine Jury angesichts der talentierten Auswahl mit Kritik zurückhielten.

Hamburg. Ganz ohne böse Kritik der Jury von Stefan Raab sind in der deutschen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest zwei weitere Kandidaten ausgeschieden und acht übriggeblieben. Die am Dienstagabend auf ProSieben ausgestrahlte dritte Sendung von „Unser Star für Oslo“ war ganz im Gegenteil von viel Lob für die Teilnehmer bestimmt: „Westerwelle ruiniert das Land, du biegst es in Oslo wieder gerade“, sagte etwa Juror und Hip-Hop-Sänger „König“ Boris von der Band „Fettes Brot“ über die 18-jährige Show-Favoritin Lena Meyer-Landrut.

Auch die Jurorin und Pop-Ikone Nena überschüttete die Abiturientin aus Hannover mit Glückwünschen für ihren Auftritt, bei dem sie einen eher unbekannten, aber künstlerisch nach Nenas Einschätzung durchaus anspruchsvollen Titel präsentiert hatte. Ebenfalls uneingeschränkt positive Reaktionen erntete Jennifer Braun aus dem hessischen Eltville, der Nena zurief: „Ich fänd's toll, wenn du nach Oslo fährst!“

Im Vorfeld als langweilig bezeichnet

Auch die männlichen Vertreter in der Kandidaten-Runde schlugen sich, dem Bekunden der Jury nach zu urteilen, ausgezeichnet. Stefan Raab rühmte, wie etwa der 20-jährige Christian Durstewitz aus Altenlotheim in Hessen seine „Stimme modellieren“ könne. Cyril Krüger aus Hannover musste sich ebenfalls keine Kritik anhören.

Am Ende entschieden die Fernseh-Zuschauer per Telefon-Abstimmung, dass Maria-Lisa Straßburg und Meri Voskanian die Show verlassen sollten. Auch diese beiden Kandidatinnen hatten von der Jury kein schlechtes Wort gehört. Die durchweg positiven Beurteilungen der Juroren auch in der letzten Sendung waren im Vorfeld im Medienecho vielfach als langweilig bezeichnet worden. Die Einschaltquote blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, konnte sich aber am Dienstag mit mehr als 13 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen auf mittelmäßigem Niveau stabilisieren.

In zwei weiteren Vorrunden am kommenden und darauffolgenden Dienstag werden die Kandidaten für das Viertelfinal bestimmt, das dann im Ersten gezeigt werden soll. Am 12. März treten schließlich die Finalisten in der letzten Sendung des Vorentscheids gegeneinander an, um das eine Ticket für den Eurovision Song Contest am 29. Mai in Oslo zu ergattern.