Berlin. Für TV-Entertainer Stefan Raab ist der Eurovision Song Contest in Oslo nicht weniger als eine "nationale Aufgabe". Vollmundig gab sich Raab am Donnerstagabend vor Dutzenden Journalisten im Dachrestaurant des Reichstags bei der Präsentation der Pläne für den deutschen Vorentscheid "Unser Star für Oslo 2010". Dieser wird erstmals von ARD und ProSieben ab 2. Februar in acht Castingshows präsentiert. Einen Tipp für die Kandidaten hat er auch schon parat: Der deutsche Teilnehmer braucht seiner Ansicht nach einen gut sitzenden Haarschnitt.
Darüber hinaus müsse er authentisch rüberkommen und dürfe sich nicht verstellen, sagte Raab. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt seien, würde man auch über den ein oder anderen musikalischen Fehler hinwegsehen, hofft Raab und fügte hinzu: "Jemanden, der gut singen kann, aber ein Vollidiot ist, will auf Dauer auch keiner haben."
ARD und ProSieben zeigen bis 12. März insgesamt 20 Talente. Von denen soll dann der Sieger Deutschland Ende Mai in Oslo vertreten. Dafür verpflichteten sie als Juroren Stars wie Yvonne Catterfeld oder Peter Maffay.
In den ersten beiden Ausscheidungsrunden am 2. und 9. Februar (ProSieben) treten jeweils zehn Kandidaten an, wobei es fünf in die nächste Runde schaffen. Aus fünf weiteren Shows gehen die beiden Musiker hervor, die dann am 12. März (ARD) im Finale von "Unser Star für Oslo" antreten. Am Ende wählen die Zuschauer den Sieger aus.
Das Ziel für Raab ist klar: Der deutsche Beitrag muss in Norwegen einen Platz unter den ersten zehn erreichen. "Als deutscher Teilnehmer darf man nicht davon ausgehen, den ersten Platz zu erreichen", sagte er. Im Ranking der beliebtesten Länder liege Deutschland nicht so weit vorn, nur Frankreich befinde sich noch dahinter, fügte er süffisant lächelnd hinzu. Aber mit Schwung, einem unkonventionellen Künstler und einem mitreißenden Titel sei ein Top-Ten-Platz möglich.