Jetzt soll eine Obduktion klären, woran die vier Kinder gestorben sind, deren sterblichen Überreste in einer Berliner Wohnung entdeckt wurden.
Berlin. Der Hintergrund der vier Babyleichen, die am Donnerstag in Berlin entdeckt wurden, war auch am Freitag unklar. Jetzt hoffen die Ermittler, dass die Obduktion der sterblichen Überreste, die in einer Wohnung im Stadtteil Charlottenburg gefunden wurden, Aufschluss bringen wird.
Die 46 Jahre alte Mutter der Kinder hatte sich im Juli mit einem Sprung aus dem 12. Stock das Leben genommen. Die vier verweste und skelettierte Babykörper wurden am Donnerstag im Fach eines Hockers von einem 49-jährigen Mann gefunden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) arbeitet der Mann als Anwalt in Potsdam und soll ein Verhältnis mit der Mutter der Kinder gehabt haben. Ob er der Vater der Kinder war oder überhaupt von ihnen wusste, ist unbekannt.
Untersucht wird nun auch, ob die Kinder getötet oder tot geboren wurden. Es ist unklar, wie lange die Kinder schon tot sind und ob Mehrlinge darunter sind. Unmittelbar nach dem Fenstersturz der Frau waren die Leichen nicht entdeckt worden. Wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte, wird nach einem Suizid üblicherweise auch die Wohnung der Toten untersucht. „Das ist aber keine Durchsuchung bis in die letzte Ecke.“ Die Ermittler suchen demnach in solchen Fällen nach einem Abschiedsbrief oder nach Kampfspuren in der Wohnung.
Der 49-Jährige hatte die Leichenteile in dem Möbelstück am Mittwochabend auf einer Polizeiwache abgegeben. Bislang wird angenommen, dass die Babys nicht zerstückelt wurden. Die kleinen Körper seien durch die Verwesung möglicherweise zerfallen, hieß es. Der Fall erinnert an die neun toten Babys, die im Sommer 2005 auf einem Grundstück im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd gefunden wurden. Sie waren ebenfalls bei einer Entrümpelung entdeckt worden.