17-Jährige sah seiner Tochter auffallend ähnlich. Leiche gegenüber seinem Hotel entdeckt.
Wien. Immer neue grausame Details im Fall des Inzest-Vaters Josef F. (73), der in einem Kellerverlies in Amstetten (Österreich) sieben Kinder mit seiner Tochter Elisabeth (42) zeugte. Gestern kam heraus: Er hatte den eingekerkerten Opfern damit gedroht, Gas in ihr Verlies strömen zu lassen, falls sie ihn überwältigen wollten, sagte er im Verhör.
Die Polizei prüft zudem, ob Josef F. 1986 ein Mädchen (17) vergewaltigt und ermordet hat, das Elisabeth auffallend ähnlich sah. Die Leiche von Martina Posch war vor fast 22 Jahren in Unterach am oberösterreichischen Mondsee gefunden worden, entblößt und eingewickelt in zwei grüne Plastikplanen. Der Fall wurde nie geklärt. Gegenüber vom Fundort besaß Josef F. von 1973 bis 1996 das Hotel Seestern.
Ist Josef F. vorbestraft? Sicher ist, dass Josef F. vor mehreren Jahren wegen Verdachts der Brandstiftung kurzzeitig in Haft saß. Vor 40 Jahren sei er sogar schon einmal wegen Vergewaltigung im Gefängnis gewesen, berichtet Christine R. (56), die Schwester seiner Ehefrau Rosemarie (68). Die Schwägerin: "Jeden Tag um neun Uhr früh ging der Sepp in den Keller. Angeblich, um Maschinenpläne zu zeichnen. Oft ist er sogar über Nacht da unten geblieben. Rosi durfte ihm nicht einmal einen Kaffee bringen."
Wie geht es der Familie? Tochter Elisabeth, ihrer Mutter und fünf ihrer Kinder geht es nach Auskunft der Ärzte den Umständen entsprechend gut. Der Zustand der ältesten Tochter Kerstin (19) ist dagegen nach wie vor "kritisch, aber stabil". Sie liegt im künstlichen Koma und erhält eine Nierenersatztherapie sowie Antibiotika. Das Mädchen war vorige Woche schwer krank aus dem Kellerverlies in die Klinik gebracht worden. So kam der Fall ans Licht.
Josef F. gab sich als seine vermisste Tochter aus 1994 rief Josef F. seine Frau Rosemarie mit verstellter Stimme an und gab sich als Elisabeth aus. Rosemarie F. informierte die Polizei, doch der Hinweis wurde ignoriert.
Ex-Mieter hörte Lärm Ein ehemaliger Mieter im Haus von Josef F. hat mehrmals verdächtige Geräusche aus dem Keller gehört, aber nichts unternommen, obwohl Josef F. ihm sagte, das Haus werde "eines Tages noch Geschichte schreiben".
Josef F. "schockiert" über Fall Kampusch Bäcker Günther Pramreiter (38). "Ich erinnere mich, als die Geschichte mit Natascha Kampusch auf der Titelseite stand und Josef F. gesagt hat, dass er das ziemlich schockierend fand." Die selbst acht Jahre in einem Verlies eingesperrte Kampusch spendet den Opfern von Amstetten 25 000 Euro.
Ähnlicher Inzest-Fall erschüttert Frankreich Eine Französin (45), die von ihrem Vater vergewaltigt wurde und sechs Kinder von ihm hat, will Kontakt zu Elisabeth F. aufnehmen. Lydia G.: "Ich suche die Freundschaft zu ihr. Ich wäre dann weniger alleine." Ihr Vater starb 1999. Ihre Stiefmutter wurde zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.