Leipzig/Dessau-Roßlau/Hamburg. Hamburgs Pokalsieger hatte nach langer Suche einen Platz gefunden. Doch der ist kaputt. Das Thema beschäftigt sogar die Bürgerschaft.

Die Austragung des nach Dessau-Roßlau verlegten DFB-Pokal-Spiels zwischen dem Hamburger Fußball-Regionalligisten FC Teutonia 05 Ottensen und Titelverteidiger RB Leipzig ist nach einer Verseuchung des Rasens fraglich. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, haben Unbekannte eine offenbar giftige Substanz im Paul-Greifzu-Stadion auf den Platz gekippt, die den Rasen eingehen lässt.

Betroffen sind beide Strafräume sowie der Mittelkreis. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Das Spiel ist für den 30. August (20.45 Uhr/ZDF) terminiert.

DFB-Pokal-Spiel Teutonia gegen RB Leipzig: Platz in Dessau nicht bespielbar

„Wie es jetzt aussieht, kann man so nicht spielen“, sagte Benjamin Völker, Referat Sport der Stadt Dessau-Roßlau, dem MDR. „Das ist abgestorbener Rasen. Das ist toter Rasen, der auch so schnell nicht mehr nachwächst. Wir sind mit allen Beteiligten auf Lösungssuche. Es wird definitiv in dieser Woche eine Entscheidung fallen müssen.“

Beide Clubs arbeiten zusammen mit dem DFB an einer Lösung des Platzproblems. Und die wurde am Abend gefunden. Die Partie wird in der Leipziger Red Bull Arena stattfinden. Der DFB stimmte dem Tausch des Heimrechts zu. Das war seit 2020 verboten.

Dabei gestaltete sich die Suche nach einem Spielort für Teutonia bereits als schwierig. Das eigene Stadion darf aufgrund des Kunstrasens nicht genutzt werden, der FC St. Pauli und der HSV konnten oder wollten ihre Arenen nicht zur Verfügung stellen. Somit sollte der Umzug ins fast 400 Kilometer entfernte Dessau erfolgen. Von den 20.000 Tickets wurden bisher mehr als 7000 verkauft.

Bürgerschaft beschäftigt sich mit Teutonia-Spiel

Teutonias Pokalspiel ist am Mittwoch auch Thema in der Bürgerschaft. Anlass ist ein Antrag der AfD, die den Senat auffordert, „mit den verantwortlichen Akteuren des Hamburger Sports auf eine Vereinbarung hinzuwirken, um die Rahmenbedingungen für eine übergreifende Nutzung der Infrastruktur in Fällen öffentlichen Interesses zwischen allen Sportvereinen zu ermöglichen“.

Unabhängig davon zeigten die Vorgänge um das Pokalspiel, „dass in Hamburg der Bedarf für ein Drittliga-Stadion mit mehr als 5000 Plätzen vorhanden ist, nicht nur für Fußball, auch für American Football und Rugby“, sagt Christian Okun, der Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes.

Am möglichen Standort Diebsteich ist bisher nur ein Regionalliga-Stadion mit Altona 93 als Hauptnutzer geplant. Architekten halten jedoch ein größeres Stadion für machbar, auch Experten des DFB kamen zu diesem Ergebnis.