Hamburg. Der FC St. Pauli ist in dieser Bundesligasaison noch immer ohne Heimtor. Ändert sich das am Wochenende gegen den FC Bayern?
Oladapo Afolayan ist ein selbstbewusster Typ. Beweisen müsse er niemandem etwas, betont der Flügelstürmer des FC St. Pauli immer wieder. Und dass der Engländer, der vor einigen Jahren noch in der Vierten Liga kickte, auch Bundesligatore erzielen kann, hat er in dieser Saison schon bei den Auswärtssiegen in Freiburg (3:0) und Hoffenheim (2:0) bewiesen. Nur ein Heimtor, das fehlt Afolayan und den Kiezkickern in dieser Saison noch.
„Es wäre toll, unser erstes Heimtor zu erzielen. Bisher hat uns da einfach das Glück gefehlt“, sagte Afolayan nun gegenüber „Sky“. Der Gegner am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) macht ihm dabei keine Angst. „Die Bayern gehören mit Sicherheit zu den Besten der Welt, vor allem, wie sie dieses Jahr spielen. Aber für uns ist es einfach eine weitere Möglichkeit, uns auf dem allerhöchsten Level zu beweisen, und wir müssen das Spiel, wie jedes andere, angehen. Natürlich müssen wir Respekt vor ihrer Qualität haben, aber wir müssen auch selbst zeigen, was in uns steckt“, sagt Afolayan. „Sie müssen spüren, was es bedeutet, ans Millerntor zu kommen und dort Fußball zu spielen.“
FC St. Pauli: Duell mit Neuer ist für Afolayan „kein Thema“
Respekt ja, aber keine Angst – eine Floskel, die man bei derart ungleichen Duellen im Profifußball immer wieder hört. Bei Afolayan scheint dieser Satz aber mehr als nur eine Floskel zu sein. Auch vor Torhüterlegende Manuel Neuer erstarrt der 27-Jährige laut eigener Aussage nicht in Ehrfurcht. „Für mich macht das, glaube ich, keinen Unterschied, auf welchen Torhüter ich zulaufe. Natürlich ist er ein großartiger Torhüter, aber er hat in seiner Karriere auch Gegentore kassiert. Das ist für mich also kein Thema“, sagt er.
Mit zwei Saisontoren ist Afolayan derzeit neben dem verletzten Elias Saad der erfolgreichste Torschütze der Hamburger. In ganz anderen Sphären unterwegs ist da Bayern-Star Harry Kane, der bisher schon elfmal in der Liga erfolgreich war. „Ich bin auch Londoner und er auch. Ich habe ihn oft gesehen, natürlich in der Premier League verfolgt, auch letztes Jahr. Als junger Spieler, Spielern wie Kane oder all den anderen großartigen Spielern zuzuschauen, das ist super. Und irgendwann gegen solche Spieler zu spielen, das ist mega“, sagt Afolayan.
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Eine WhatsApp-Gruppe unter Londoner Bundesligaprofis gebe es allerdings nicht. „Ich habe Harry natürlich schon mal gesehen, er kommt aus einer ähnlichen Ecke in London wie ich. Also es wird super, ihn zu sehen“, sagt Afolayan. „Es ist auch der Lohn für harte Arbeit, mit ihm zusammen auf dem Platz zu stehen.“ Und vielleicht kann er seinem berühmten Landsmann am Sonnabend auch zeigen, wie man am Millerntor einen Treffer erzielt.