Hamburg. Der Kiezclub hat zwei Angreifer auf dem Radar. Damit stehen die Hamburger auf dem Transfermarkt allerdings nicht allein da.
Ivan Prtajin scheint ein gewisses Grundmaß an Fantasie zu besitzen. Der Stürmer könne sich etwas vorstellen, berichtete Sky unlängst. Nämlich einen Wechsel zum FC St. Pauli vom 1. FC Union Berlin, bei dem er überhaupt nicht zum Zug kommt. Vermutlich kann sich Prtajin auch vorstellen, zu Real Madrid zu gehen.
Die Gedanken sind bekanntlich frei. Viel relevanter ist daher, ob auch beim Kiezclub genügend Vorstellungskraft vorhanden ist, einen Sturm mit Prtajin zu imaginieren, oder ob dafür ganz viel Fantasie nötig wäre. Nach Abendblatt-Informationen müssen die Verantwortlichen tatsächlich nicht sonderlich kreativ nachdenken, sie haben den 28-Jährigen auf dem Schirm.
FC St. Pauli auf Stürmersuche: Kommt Ivan Prtajin?
Das heißt jetzt aber erstmal nicht viel. Vermutlich haben Sportchef Andreas Bornemann und sein Chefscout Jan Sandmann mehr Akteure unter regelmäßiger Beobachtung, als Prtajin in Gedanken Clubs durchgehen kann. Ein stinknormaler Teil ihrer täglichen Arbeit.
Das Interesse an dem Kroaten scheint jedoch tieferer Art zu sein. Es soll bereits losen Kontakt zum bulligen Mittelstürmer gegeben haben, der im Sommer vom SV Wehen Wiesbaden in die Hauptstadt gewechselt war, aber noch keine Sekunde gespielt hat. Nicht einmal im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld erhielt der Rechtsfuß von Trainer Bo Svensson eine Chance, obwohl er mit seiner Spielweise dafür durchaus geeignet gewesen wäre.
Leonardo Rocha weiter ein Kandidat beim Kiezclub
Vorstellbar – wie so vieles – sei daher, so ist zu hören, eine halbjährige Leihe des Angreifers, den Bastian Schweinsteiger als ARD-Experte mal mit Robert Lewandowski verglich, ab Winter mit Kaufoption. Allerdings ist St. Pauli nicht der einzige Interessent. Wie das Abendblatt erfahren hat, soll auch Mitaufsteiger Holstein Kiel um Prtajin bieten wollen, der vergangene Saison 13 Zweitligatore erzielte. Zudem seien drei Zweitligisten der oberen Tabellenhälfte an ihm interessiert.
Im Sommer war Prtajin als heißer Kandidat beim HSV gehandelt worden für den Fall, dass Robert Glatzel den Club verlässt. Diese Option scheint inzwischen nicht mehr zu bestehen.
Die St. Paulianer stehen nach den jüngsten Resultaten und zunehmend stärkeren Leistungen ihrer Stürmer nicht mehr unter immensem Druck, auf jede Offerte einzugehen. Zumal Bornemann und Sandmann ohnehin als knallharte Verhandler bekannt sind, die sich nicht ansatzweise erpressen lassen.
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Zumal Alternativen auf dem Markt vorhanden sind. Überliefert ist das Interesse an Leonardo Rocha (27). Der zwei Meter große Torjäger vom polnischen Erstligisten Radomiak Radom hat in bisher 13 Saisonspielen bereits zehnmal getroffen. Wie bei Prtajin gilt auch für den Portugiesen: Er steht wohl unter Beobachtung, ernsthafte Gespräche haben noch keine stattgefunden. Das lässt zumindest ganz viel Raum für fantastische Spekulationen.