Hamburg. Der FC St. Pauli muss am Sonnabend Wolfsburgs schnelle Angreifer stoppen. Wie der Trainer der Kiezkicker das angehen möchte.

Vor dem Bundesliga-Heimspiel des FC St. Pauli am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky und Liveticker abendblatt.de) gegen den VfL Wolfsburg stellt sich vor allem die Frage: Wer schießt beim vierten Auftritt des Teams am Millerntor in der aktuellen Saison endlich das erste Punktspieltor vor heimischer Kulisse?

0:2 gegen Heidenheim, 0:0 gegen Leipzig und 0:3 gegen Mainz – das ist bisher die ernüchternde Bilanz des Zweitligameisters der vergangenen Saison eine Klasse höher. „Wir müssen erkennen, dass in der Bundesliga alles noch ein bisschen schneller geht und weniger Platz vorhanden ist als in der Zweiten Liga“, sagte am Donnerstag St. Paulis Trainer Alexander Blessin. Darauf müsse sich sein Team noch besser einstellen.

St. Paulis Trainer Blessin ließ Torabschlüsse üben

Beispielhaft nannte der Coach die große Torchance seines Außenstürmers Oladapo Afolayan am vergangenen Freitag in Dortmund, als er in der Anfangsphase im gegnerischen Strafraum aus vollem auf das Tor schießen wollte, im letzten Moment aber der heranrauschende Außenverteidiger Ramy Bensebaini aber den Schuss grätschend noch blockte. „Wenn er da nur etwas früher abschließt, ist es eine große Chance“, sagte Blessin, der in der Woche auch immer wieder gezielt Spielsituationen mit Torabschlüssen üben ließ.

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Größten Respekt zollt Blessin dem Tempo in der Wolfsburger Offensive. „Das ist mit das Schnellste, was es in der Bundesliga gibt“, sagte er und nannte explizit die Stürmer Mohamed Amoura und Tiago Tomas. Auch Jonas Wind, der voraussichtlich zentral hinter den Spitzen agieren wird, sei nicht so langsam. Zudem habe der VfL auch noch Ridle Baku in seinen Reihen.

Blessin trainierte Mohamed Amoura noch in der verganenen Saison

Den 24 Jahre alten Algerier Amoura kennt Blessin besonders gut, schließlich hatte er ihn in der vergangenen Saison beim belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise in seinem Team. Dort konnte Amoura binnen eines Jahres seinen Marktwert von zwei auf 16 Millionen Euro steigern. „Man darf ihm keinen Raum geben und muss verhindern, dass er aufdreht“, nennt Blessin das Rezept gegen Amoura.

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In personeller Hinsicht gibt es eine leichte Verbesserung bei St. Pauli, da Carlo Boukhalfa wieder voll mittrainieren konnte und wieder zur Verfügung steht. Connor Metcalfe (Adduktoren) fällt hingegen noch aus und soll in der kommenden Woche wieder einsteigen. Scott Banks hatte zuletzt Rückenprobleme, Blessin hofft aber auf den Erfolg der heilenden Hände der Physiotherapeuten. Der Schotte kann als Joker bekanntlich auch Tempo ins St.-Pauli-Spiel bringen. So hatte er das Tor durch Eric Smith in Dortmund zum zwischenzeitlichen 1:1 eingeleitet.