Hamburg. Der erfahrene Keeper soll die Hamburger auf der ausgedünnten Position verstärken. Am Sonnabend steht er bereits im Kader.
Die Angst spielte immer mit. Sicher nicht bei Nikola Vasilj selbst, der solche Gedanken auf dem Platz sehr gut auszublenden weiß. Aber sehr wohl beim FC St. Pauli, der seinen Torhüter am liebsten in Watte packen wollte. Schließlich war der 28-Jährige zuletzt der einzig verbliebene Profikeeper.
Nach den Verletzungen der Ersatzleute Ben Voll, Sascha Burchert und Sören Ahlers saß der 19-jährige Ronny Seibt aus der U 23 gegen Borussia Dortmund (1:2) auf der Bank des Bundesligisten. Sportchef Andreas Bornemann sondierte seit Wochen den Markt vertragsloser Spieler, die auch außerhalb des Transferfensters verpflichtet werden dürfen. Am Mittwoch bestätigte St. Pauli schließlich den Abendblatt-Bericht, wonach Eric Oelschlägel zum Team stößt.
Eric Oelschlägel verstärkt den FC St. Pauli auf der Torwartposition
„Mit Eric haben wir einen erfahrenen Torhüter verpflichtet, der uns in dieser herausfordernden Situation sofort weiterhelfen kann“, sagte Bornemann. Trainer Alexander Blessin ergänzte: „Eric wird eine wichtige Rolle in unserem Torwartteam übernehmen und uns sofort weiterhelfen. Er bringt sehr viel von dem mit, was wir gesucht haben, seine Erfahrung kommt ihm dabei in vielen Bereichen des Torhüterspiels zugute. Er hat hohe Qualitäten auf der Linie und in Eins-Gegen-Eins-Situationen.“
Der 29-Jährige spielte bis zum Sommer beim niederländischen Zweitligisten FC Emmen, davor beim FC Utrecht. Insgesamt kommt der 1,93-Meter-Mann auf 36 Einsätze in der Eredivisie, der Ersten Liga der Niederlande. In Deutschland erlangte Oelschlägel Bekanntheit als jeweils dritter Torwart von Werder Bremen und Borussia Dortmund, der regelmäßig für die Zweitvertretungen der Bundesligisten spielte.
„Ich freue mich sehr auf die Herausforderung beim FC St. Pauli. Nach meiner Zeit in den Niederlanden ist es ein tolles Gefühl, wieder in Deutschland zu spielen, vor allem bei einem so traditionsreichen Verein“, sagte Oelschlägel.
Einen Hamburg-Bezug gibt es für den im sächsischen Hoyerswerda geborenen Rechtsfuß ebenfalls. Allerdings zum HSV. Vereinsikone Horst Hrubesch berief Oelschlägel als dritten Keeper in den Kader für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, bei denen Deutschland die Silbermedaille gewann. Alle Spieler wurden dafür vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
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Das dürfte Oelschlägel bei St. Pauli nicht erwarten. Dafür darf er an diesem Mittwoch bereits mittrainieren und am Sonnabend (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg auf der Bank sitzen. Was auch für etwas mehr Entspannung bei den Verantwortlichen des Kiezclubs sorgen wird.