Hamburg. Der FC St. Pauli verliert nach schwacher Leistung mit 0:3 gegen den FSV Mainz 05. Die Kiezkicker in der Einzelkritik.

Wenn es eine Art und Weise gibt, wie man definitiv nicht in ein Bundesligaspiel starten will, dann hat sie der FC St. Pauli am Sonnabend gezeigt. Zwei individuelle Fehler führten gegen Mainz 05 zu einem frühen 0:2-Rückstand, am Ende stand es sogar 0:3. Die Kiezkicker in der Einzelkritik:

FC St. Pauli: Die Kiezkicker gegen Mainz in der Einzelkritik

Vasilj: Entweder man kommt bei Flanken mit Überzeugung raus – oder man bleibt im Tor. Beim 0:1 entschied sich der Keeper für eine fatale Zwischenvariante, bei der er komplett verloren im nutzlosen Raum stand. Strahlte auch sonst nicht viel Sicherheit aus.

Wahl: Puh. Der Routinier wirkte ungewohnt müde und behäbig, Mainz-Stürmer Burkardt war ihm häufig einen Gedanken und Schritt voraus.

Smith: Der eigentlich für ruhigen und präzisen Spielaufbau bekannte Innenverteidiger leistete sich vor dem 0:2 einen Grusel-Fehlpass. Beim 0:3 lief ihm Burkardt davon.

In der Innenverteidigung erreichte nur Mets Normalform

Mets: War noch der beste Verteidiger seiner Mannschaft – was ehrlicherweise auch kein riesiges Kunststück darstellte.

Saliakas: Blieb offensiv blass, fiel defensiv aber zumindest nicht negativ auf.

Wagner (bis 63.): Seine Auswechslung dürfte nichts mit der erst kurzfristig überstandenen Mandelentzündung zu tun gehabt haben. Viele Unkonzentriertheiten und unglückliche Aktionen.

Sinani (ab 63.): Hätte in der Theorie für neuen Offensivschwung sorgen können. In der Praxis fragte man sich, ob er überhaupt auf dem Platz stand. Einfach unsichtbar.

Irvine: Blessin hatte vor dem Spiel davor gewarnt, gegen Mainz Schiffbruch zu erleiden. Als genau das aber passierte, funkte der Kapitän nicht rechtzeitig SOS. Muss dringend an seinen Abschlüssen arbeiten.

Treu (bis 83.): Hatte mit Gegenspieler Caci hin und wieder seine Probleme, war an dieser Pleite aber nicht schuld.

Ritzka (ab 83.): Es gibt dankbarere Momente, als beim Stand von 0:3 eingewechselt werden.

Afolayan (bis 63.): An Einsatz und Willensstärke mangelte es dem Flügelstürmer nicht. Er rannte sich mit dem Ball aber zu häufig fest.

Guilavogui (ab 63.): Verbrachte die meiste Zeit nach seiner Einwechslung als Afolayan-Ersatz auf der rechten Außenbahn. Oft hatte er diese Position in der Vergangenheit noch nicht gespielt – und wird es nach diesem Auftritt wohl auch in Zukunft nicht mehr tun.

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Eggestein (bis 83.): Man kann ihm eigentlich nichts vorwerfen. Er läuft, er beißt, er passt, er schirmt ab, er macht Laufwege. Aber – und das ist als Stürmer nicht unwichtig – er trifft nicht.

Banks (ab 83.): Hatte keine Szene mehr.

Saad (bis 90.): In Freiburg war er noch mit zwei Toren der zu recht gefeierte Mann, diesmal gelang ihm deutlich weniger. Wurde zu allem Überfluss am Ende auch noch übel umgegrätscht.

Albers (ab 90.): Siehe Banks.

Schiedsrichter Christian Dingert: Reihte sich in die ausbaufähige Leistung der Kiezkicker ein. Kohrs Foul an Saad hätte mit Rot bestraft werden können/müssen/sollen.