Augsburg. Bei der Pleite gegen den FC Augsburg hadert der FC St. Pauli mit Felix Zwayer. Der DFB ordnet dessen Entscheidungen als richtig ein.
Als sei der Tiefschlag durch das 1:3 beim FC Augsburg für den FC St. Pauli nicht schon genug, musste Eric Smith auch noch einen Schlag weiter oben verkraften. „Hier, mit dem Ellbogen“, sagte der Schwede und fasste sich an die Stirn, sei er vor dem dritten Gegentor getroffen worden. Und schon die Situation direkt vor dem 0:1, als Augsburgs Samuel Essende St. Paulis Abwehrchef Karol Mets umgerannt habe, sei jawohl mehr als fragwürdig gewesen.
Für Jackson Irvine stellte sich die Frage gar nicht erst. „Auf dem Platz sah es eindeutig nach Foulspiel aus. Vielleicht bin ich naiv, aber das sind diese kleinen, billigen Entscheidungen überall auf dem Spielfeld, die nie zu unseren Gunsten entschieden werden“, sagte der Kapitän. Der Führungstreffer war der Dammbruch für den FCA. Eine billige Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer also, die den Kiezclub teuer zu stehen gekommen ist?
„Vertretbare Entscheidung“: So beurteilt der DFB St. Paulis Beschwerden
„Aus unserer Sicht ist es eine mindestens vertretbare Entscheidung, hier nicht auf Foulspiel von Essende zu entscheiden. Felix Zwayer hatte den Zweikampf im Blick und hat ihn nicht als Anspringen bewertet, sondern als Kollision, die dadurch zustande gekommen ist, dass sich beide Spieler ein Stück aufeinander zubewegt haben“, sagt Alexander Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, auf Abendblatt-Anfrage.
Essende sei dadurch eher über Mets gefallen, als seinen Körper regelwidrig eingesetzt zu haben. „Zumindest liegt es im Rahmen des Ermessens, diesen Vorgang so zu beurteilen. Um eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung handelt es sich jedenfalls nicht“, sagt Feuerherdt nach Ansicht der Bilder. Ein Eingriff des Video-Schiedsrichters (VAR) sei deshalb auch nicht vonnöten gewesen.
Essende spielt den Ball mit der Hand – allerdings nicht strafbar
Überprüft wurde die Szene im „Kölner Keller“ trotzdem. Allerdings nicht nur auf ein mögliches Foul, sondern ein potenzielles Handspiel von Essende. Ein solches lag sogar vor – es war jedoch nicht strafbar, weil der Kongolese den Ball aus kurzer Distanz an den normal gehaltenen Arm bekommen hat. „Es lag also weder Absicht vor noch eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers“, sagt Feuerherdt.
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„Wir haben das Spiel nicht wegen des Schiedsrichters verloren“, sagte schließlich auch Smith. Ob die vom DFB widerlegte Ungerechtigkeit den Tiefschlag der dritten Niederlage im dritten Bundesligaspiel für St. Pauli erträglicher macht, ist allerdings fraglich.