Hamburg. Der Kiezclub hielt sich mit Investitionen zurück. Nicht aus finanziellen, sondern sportlichen Gründen. Nur auf einer Position fehlt es.
Ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter macht beim FC St. Pauli niemand. Dem Auftakt mit zwei Niederlagen in die Bundesliga zum Trotz. Ein Grund dafür: Der mit dem Aufstieg verbundene Geldregen inklusive TV-Bezügen von 33 Millionen Euro. Ein weiterer: Die Verantwortlichen um Sportchef Andreas Bornemann und Cheftrainer Alexander Blessin sind ernsthaft überzeugt vom Kader und dem Klassenerhalt zum Saisonende.
Die verhältnismäßige Zurückhaltung auf dem Spielermarkt hat daher primär gar keine finanziellen Gründe gehabt, sondern sportliche, wenngleich gestiegene Kostenstrukturen nicht ignoriert wurden. Lediglich 1,8 Millionen Euro investierte der Kiezclub in Neuzugänge. Nur der VfL Bochum, der komplett auf ablösefreie Verpflichtungen und Leihen setzte, war sparsamer.
Kommentar: Der FC St. Pauli handelte gar nicht so schlecht auf dem Transfermarkt
Dass kurz vor Abschluss der Sommerperiode nichts passierte, war nachvollziehbar. Last-Minute-Transfers sind selten eine Bereicherung. Allerdings muss hinterfragt werden, ob die Aktivitäten zuvor ausreichend waren?
Es gibt Indizien dafür: Stürmer Morgan Guilavogui scheint die nötige Verstärkung zu sein. Mit Elias Saad und Oladapo Afolayan auf der Bank ist ausreichend Konkurrenzkampf und Systemflexibilität vorhanden. Verteidigung und Torwart besitzen unteres Bundesliganiveau.
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Angesichts der Art, wie St. Pauli unter Bornemann transferiert, wirkt nur eine Position zu schwach besetzt. Der Verlust von Marcel Hartel ist spürbar und nicht adäquat ersetzt. Es mangelt es an Kreativität und Qualität im Mittelfeld. Das kann im Winter kostspielig werden, wenn nachverpflichtet werden muss. Schlimmstenfalls wird das den Club im Frühling sportlich teuer zu stehen kommen.