Berlin. Wie bereits gegen Heidenheim kassierte St. Pauli beim 0:1 in Berlin ein Gegentor nach Ecke. Auch die Spieler wissen um das Problem.

Wie sehr Alexander Blessin diese Niederlage wehtat, konnte man dem Trainer des FC St. Pauli bereits ansehen, noch bevor die Frage ausformuliert war. Der 51-Jährige verzog des Gesicht, schüttelte dazu leicht mit dem Kopf, als man ihn nach dem 0:1 bei Union Berlin am Freitagabend auf das spielentscheidende Gegentor ansprach.

„Es ist total ärgerlich, sagte Blessin schließlich über den Treffer von Benedict Hollerbach, der die Kiezkicker erneut ohne Punkte darstehen ließ. Wie bereits am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Heidenheim kassierte St. Pauli ein Gegentor nach einem Eckball. Im Gegensatz zum 0:2 gegen den FCH konnten die Hamburger diesmal zwar den Ball herausköpfen, im Rückraum kam Hollerbach aber völlig unbedrängt zum Abschluss.

FC St. Pauli: Trainer Blessin ärgert sich über das Standardverhalten

„Der Rückraum war unbesetzt. Da müssen wir drüber reden, weil das Gegentore sind, die wehtun“, ärgerte sich Blessin. Der Trainer weiß genau, dass insbesondere als Aufsteiger die Basis stimmen muss. Das Standardverhalten gehört dazu. „Wir müssen die dummen Gegentore abstellen“, lautete seine unmissverständliche Forderung.

„Gegentore nach Standards haben auch mit Konzentration zu tun. Wir waren zu spät, um den Schuss zu blocken“, kritisierte auch Innenverteidiger Adam Dzwigala, der allerdings erst kurz nach dem Treffer für den verletzten Eric Smith (Adduktoren) auf das Feld gekommen war.

Mets fälschte den Schuss noch unglücklich ab

Klar – hätte Hollerbach den Volley nicht perfekt getroffen und Karol Mets den Ball nicht noch leicht mit der Hüfte abgefälscht, wäre der am Freitagabend souveräne Keeper Nikola Vasilj wohl zur Stelle gewesen. Weil Fußball aber dummerweise nicht im Konjunktiv stattfindet, musste der FC St. Pauli auch am zweiten Bundesligaspieltag eine brutale Lektion lernen.

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„Es ist auch schwierig, wenn Union vier Ochsen hat, die zum ersten Pfosten gehen. Dann muss man natürlich auch ein paar Männer dahinstellen“, versuchte es Stürmer Johannes Eggestein noch mit einer Erklärung. Den Fakt, dass der Rückraum hätte besetzt werden müssen, konnte er aber nicht von der Hand weisen. „Der Rückraum ist ziemlich blank.“ Genauso wie das Punktekonto der Hamburger.