Hamburg. Der Aufsteiger installiert erstmals einen Hybridrasen. Wie teuer diese Investition ist, und was Maisstärke damit zu tun hat.
Der mit Abstand größte Neuzugang des FC St. Pauli in diesem Sommer befindet sich schon im Trainingszentrum an der Kollaustraße, sieht blendend aus, ist aber noch nicht einsatzfähig. Es geht in diesem Fall nicht um einen neuen Spieler, sondern den komplett neu aufgebauten Trainingsplatz 1, dessen Drainage nicht mehr funktionierte.
„Bisher sah der Platz oft ganz gut aus, hat aber nicht gehalten. Über ein gesamtes Jahr gerechnet, konnten wir ihn nur etwa drei bis vier Monate nutzen. Als wir die regenreiche Phase hatten, ging dort nichts mehr“, berichtet St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann.
Der FC St. Pauli lässt einen Hybridrasen bauen
Entsprechend höher wurde der zweite Rasenplatz belastet und auch beschädigt, was St. Pauli im Februar veranlasste, eine knappe Woche auf Mallorca zu trainieren. Dies wiederum führte zu einiger Kritik. Künftig soll nun eine solche, auch in Teilen der eigenen Anhängerschaft kritisch gesehenen Maßnahme nicht mehr nötig sein. „Der Platz wurde komplett neu aufgebaut. Jetzt ist er eingesät worden und hat noch ein, zwei Wochen Zeit, weiter anzuwachsen“, sagte Bornemann jetzt dem Abendblatt.
Zudem verriet der Sportchef: „Es wird ein Hybridrasen.“ Dies ist für den FC St. Pauli ein Novum. Die Rasenpflanzen werden dabei durch Fasern aus Maisstärke – und nicht wie andernorts Kunststoff – durchsetzt.
Fasern aus Maisstärke stabilisieren den Naturrasen
„Mit Maschinen werden eine Art von Fäden in den Boden geschossen, die die Struktur verstärken“, erklärt Bornemann. „Der Plan ist, dass wir den Platz Mitte bis Ende September komplett in die Nutzung nehmen können.“
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In den Wochen danach soll der aktuell benutzte Platz 2, auf dem das Team jetzt trainiert und unter dem sich eine Rasenheizung befindet, bis zur Frostperiode geschont werden. „Wir wollen auch, dass dieser vordere Platz im Herbst noch mal Substanz aufbaut“, sagt Bornemann.
St. Pauli investiert rund 750.000 Euro in den neuen Rasenplatz
Insgesamt rund 750.000 Euro investiert der FC St. Pauli in diese wichtige infrastrukturelle Neuerung. „Ein zentraler Aspekt dieser Maßnahmen ist, dass wir das Verletzungsrisiko im Training verringern möchten. Und natürlich wollen wir bestmöglich arbeiten, um konkurrenzfähig zu sein“, betont Bornemann.
Am Ende sind eine niedrige Verletztenquote und ein Geläuf, das ein präzises und schnelles Passspiel auch im Training ermöglicht, über die gesamte Saison entscheidender für den sportlichen Erfolg als der eine oder andere personelle Neuzugang.