Norwich. Der Profi des FC St. Pauli ist nach seiner schweren Knieverletzung wieder fit – sieht sich aber einem harten Konkurrenzkampf gegenüber.
Einen kurzen Schrecken bekam man von Scott Banks durchaus eingejagt, als der Profi des FC St. Pauli am Sonnabendabend mit einem Verband am Knie durch die Katakomben der Carrow Road ging. Die leichte Bandage ist bei Fußballprofis nach Spielen eigentlich nichts Ungewöhnliches, auch Banks gab nach dem 3:1-Testspielsieg bei Norwich City schnell Entwarnung.
Der Schrecken hatte allerdings eine Vorgeschichte. Das Knie des Schotten ist noch in den Köpfen, nachdem er sich im September des vergangenen Jahres – damals noch als Leihspieler von Crystal Palace – einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Der 22-Jährige verpasste in der Folge fast die gesamte Aufstiegssaison, wurde erst kurz vor Saisonende wieder fit.
FC St. Pauli: Scott Banks „zurück in der Normalität“
Wie viel Potenzial die Verantwortlichen der Kiezkicker dennoch in dem technisch versierten Außenbahnspieler sehen, zeigt allein die Tatsache, dass sie ihn für rund eine halbe Million Euro fest aus England verpflichteten. „Ich fühle mich wieder sehr gut“, sagte Banks am Sonnabend. „Es fühlt sich so an, als würde ich zur Normalität zurückkehren. Das genieße ich sehr.“
Seit Vorbereitungsbeginn konnte er sich dem neuen Trainer Alexander Blessin zeigen. „Ich habe mir natürlich Sorgen gemacht, dass mein Körper in der Vorbereitung nicht richtig reagieren würde. Im Trainingslager habe ich dann keine einzige Einheit verpasst, erst in Hamburg hatte ich dann ein paar muskuläre Probleme, aber nichts Ernstes. Es ist aber schön, nur solche Probleme zu haben und nicht dieses große Knieproblem“, sagte er mit einem Lachen.
Großer Konkurrenzkampf im 3-5-2-System
Obwohl der Linksfuß wieder fit ist, wird es für ihn im Kampf um Spielzeit nicht einfach. Im 3-5-2-System von Blessin wird Banks bisher ausschließlich als rechter Schienenspieler eingesetzt. Auf dieser Position melden allerdings auch Neuzugang Fin Stevens sowie der bisherige Stammspieler Manolis Saliakas, der seit Vorbereitungsbeginn mit einer Wadenverletzung fehlt, Ansprüche an.
Während Banks in den Trainingslager-Testspielen gegen Greuther Fürth (1:3) und Olympique Lyon (1:0) jeweils als rechter Schienenspieler beginnen durfte, erhielt in Norwich erstmals Stevens den Vorzug. „Man ist als Fußballspieler nie glücklich, wenn man nicht in der Startelf steht. Ich verstehe aber, dass der Trainer in der Vorbereitung mehrere Spieler in bestimmten Positionen sehen will“, sagte Banks, der erst in der zweiten Halbzeit ran durfte.
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Blessin betonte allerdings auch, dass sein 3-5-2 „nicht in Stein gemeißelt“ sei, sondern auch gegnerabhängig angepasst werden könne. Für Banks könnte das eine Chance sein, wenn beispielsweise in einem 3-4-3 auch wieder offensive Flügelpositionen existieren. „Ich will dem Team in diesem Jahr das geben, was im vergangenen Jahr leider nicht möglich war“, sagte er.